Flüchtlingsunterkunft Oberlar Ein neues Zuhause für Flüchtlinge

TROISDORF · Sie kommen aus Albanien, dem Kosovo und Iran: Fünf Familien mit insgesamt 23 Personen wohnen seit jüngstem in der neuen Flüchtlingsunterkunft im Troisdorfer Stadtteil Oberlar.

Dort sind sie gut aufgehoben, sagen sie übereinstimmend. Und der städtische Beigeordnete Stephan Kunert ergänzt, dass auch die Nachbarn der Containerwohnanlage überaus hilfsbereit ist. So bieten sich Bürger als ehrenamtliche Helfer an, erläutern, wie etwa ein Busticket zu kaufen ist oder bringen Bücher und Spielsachen für die Kinder. Die Bevölkerung sei schnell nicht mehr skeptisch gewesen, ergänzt Kunert, Konflikte seien aktuell nicht bekannt.

Xhevdet und Albana Syla sind vor zwei Jahren mit den Kindern Xhesika, heute zwei Jahre alt, und Andri, sechs Jahre alt, aus Albanien angereist. Dreieinhalb Tage per Bus, erzählt Xhevdet. Politisch verfolgt seien sie zwar nicht, aber es gebe in Albanien keine Arbeit für den Maurer und die gelernte Näherin. Seine Frau Syla kann schon ganz gut deutsch sprechen, beide besuchen Sprachkurse, der Junge geht in den Kindergarten. Und sie wollen in Deutschland bleiben, betont Albana.

Das Quartier in Oberlar finden sie ganz in Ordnung - obwohl es ein Containerbau ist. Und mit dem 27 Quadratmeter großen Zimmer seien sie auch zufrieden, so Xhevdet. Außerdem seien die Sanitäreinrichtungen ebenso wie die Küche als Sozialraum völlig in Ordnung. Für größere Familien gibt es in der Unterkunft größere Zimmer von 42 Quadratmetern Fläche, die für bis zu sieben Personen ausreichen. Die Küche ist sozusagen das große Wohnzimmer für alle, und Kunert betont, dass trotz der kulturellen Unterschiede bislang keinerlei Probleme unter den Bewohnern aufgetreten sind.

Die Zahl der Flüchtlinge, die der Stadt Troisdorf zugewiesen werden, wächst stetig. Waren es im vergangenen Jahr noch 98, sind es in diesem Jahr bereits 193 Personen, erläutert Co-Dezernent Claus Chrispeels. Und Kunert ergänzt, dass allein im Oktober 35 und im November 26 Personen neu dazu kommen.

Nach den Maßgaben der Politik werden weitere Quartiere in den Stadtteilen Bergheim, Altenrath, Sieglar und Spich errichtet. Von der dezentralen Unterbringung verspricht man sich eine bessere Integration der Flüchtlinge. Ebenso davon, an den Standorten maximal 50 bis 60 Personen unterzubringen. Zudem verhandele die Stadt mit privaten Wohnungsanbietern, sagt Kunert, und den einen oder anderen Erfolg habe die Stadt schon erzielt. Von der Unterbringung in privatem Wohnraum verspreche sich die Stadt, dass die Integration besser gelinge.

Zu den Kosten für die Stadt sagt Kunert nichts: "Ich möchte keine Kostendiskussion:" Nur soviel: Die Stadt bekommt derzeit 20 Prozent der Kosten vom Land ersetzt, der Anteil steigt auf 25 Prozent. Allerdings verschärfe die Unterbringung auch die Finanzlage, so Kunert. Und Claus Chrispeels ergänzt, dass die Stadt für 2015/16 Mittel in den Haushalt für eigene Maßnahmen eingestellt habe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort