Feuertreppe in Siegburg Ein Ausweg aus dem Ratssaal
SIEGBURG · Die Stadt Siegburg setzt auf eine stählerne Feuertreppe. Das Gerüst, so zerstört die Verwaltung jegliche Hoffnungen, sei mitnichten Indiz für beginnende Sanierungsarbeiten, sondern lediglich Reaktion auf geänderte Brandschutzvorschriften.
Vor zwei Jahren haben sich die Siegburger mit deutlicher Mehrheit für den Erhalt ihres Rathauses und über diesen Umweg auch gegen den Bau des ECE-Einkaufscenters ausgesprochen. Die bindende Gültigkeit des Bürgerentscheids ist seit dem zweiten Jahrestag am Mittwoch beendet. Gleichwohl wird das Rathaus seinen Bürgern weiterhin erhalten bleiben.
Unverändert marode ist indes auch der Zustand des Verwaltungsgebäudes, dessen Sanierungskosten die Stadt seinerzeit auf neun Millionen Euro schätzte. Daran wird sich wohl so bald nichts ändern. Auch wenn das just am Jahrestag des Bürgerentscheids aufgestellte Gerüst neben dem Ratssaal anderes vermuten lässt.
Das, so zerstört die Verwaltung jegliche Hoffnungen, sei mitnichten Indiz für beginnende Sanierungsarbeiten, sondern lediglich Reaktion auf geänderte Brandschutzvorschriften.
Die fordern nämlich, so erläutert Bürgermeister Franz Huhn, einen zweiten Rettungsweg für den Ratssaal. Was anmutet wie ein Provisorium, hat bis auf Weiteres Bestand. Aus Kostengründen habe die Verwaltung sich für die zugegebenermaßen weniger attraktive, dafür aber weitaus günstigere Variante eines stählernen Treppengestells entschieden.
Erst wenn das Gutachten, welches die notwendigen Sanierungsschritte auflistet, ausgewertet und eine Entscheidung für dessen Umsetzung getroffen ist, könnte die unschöne, aber funktionale Feuertreppe durch eine entsprechende bauliche Erweiterung ersetzt werden. So lange bleibt den Ratsdamen und -herren im Ernstfall nur der Weg durchs Fenster und übers Treppengerüst.
