Schnelles Internet DSL: Rhein-Sieg-Kreis bekommt Fördermittel

Rhein-Sieg-Kreis · Gute Nachrichten aus Berlin: Der Bund fördert die Bemühungen des Rhein-Sieg-Kreises, sein gesamtes Gebiet mit schnellem Internet zu versorgen. Die Zusage kam am Montag. Das Ziel: Zwischen Windeck und Rheinbach sollen alle Internetnutzer eine Übertragungsrate von mindestens 50 MBit pro Sekunde erhalten.

Vielfach gibt es im Kreisgebiet schon Übertragungsraten von 50 MBit/s und mehr - aber eben nicht überall. Das ist für die dortigen Bewohner und Unternehmen bereits ein wirtschaftlicher Nachteil. In manchen Landstrichen vergehen immer noch Minuten, bis der Versand einer E-Mail abgeschlossen ist. Das soll sich bis 2019 ändern. Dort, wo sich mangels Wirtschaftlichkeit kein Telekommunikationsunternehmen engagiert, will der Bund Fördermittel bereitstellen: insgesamt sollen 2,7 Milliarden Euro in den Netzausbau fließen. Ein Teil davon - die Höhe ist noch unbekannt - soll an den Rhein-Sieg-Kreis gehen. Wirtschaftsförderer Hermann Tengler erhält den Förderbescheid am 28. April in Berlin vom zuständigen Bundesminister Alexander Dobrindt.

Der Rhein-Sieg-Kreis hatte sich um die Teilnahme an dem Förderprogramm beworben und dazu Vorarbeit geleitet: So ist ihm inzwischen bekannt, wie jede einzelne Immobilie versorgt ist und wo die Telekommunikationsunternehmen in den kommenden Jahren von sich aus investieren. Auf dieser Basis hat der Kreis errechnet, dass für den Netzausbau 145 Kabelverzweiger mit Glasfaser angeschlossen sowie 86 Kabelverzweiger in unterversorgen Ortschaften neu errichtet werden müssen. Dabei kann der Kreis nun mit Unterstützung des Bundes rechnen.

"Wirtschaftliche Entwicklung, Lebensqualität und Zukunftsperspektiven von Regionen hängen entscheidend von der Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandnetzen ab. Sie sind als Standortfaktor genauso elementar wie Energieversorgung oder Verkehrsanbindung", so Landrat Sebastian Schuster. "Daher freue ich mich sehr, dass wir zu den ersten Kreisen in Deutschland gehören, die den Breitbandausbau flächendeckend vorantreiben können."

Die schwarz-grüne Kreistagskoalition begrüßte in einer ersten Stellungnahme die Entscheidung aus Berlin. Sie lobte die Kreisverwaltung - und schrieb sich einen Teil dieses Erfolgs auf die eigenen Fahnen: "Der Förderantrag hatte auch deshalb Erfolg, weil CDU und Grüne bereits mit dem letzten Haushalt eine groß angelegte Untersuchung beantragt hatten, die den Ausbaustand in den einzelnen Orten und Straßenzügen aufzeigt", sagte Torsten Bieber, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort