Alexianer Rhein-Sieg Drei Millionen Euro für Anbau an Siegburger Seniorenheim

SIEGBURG · Das Seniorenheim „Sankt Josef“ schafft mit einem zusätzliche Bau mehr Einzelzimmer für Bewohner. Die Finanzierung läuft über den Pflegesatz. Momentan beträgt dieser zwölf Euro pro Tag, er erhöht sich jedoch nach Fertigstellung des Anbaus.

 Symbolischer Spatenstich für den neuen Anbau der Sankt Josef-Einrichtung (v.l.): Alexander Ernst, Horst Schubert und Peter Scharfe.

Symbolischer Spatenstich für den neuen Anbau der Sankt Josef-Einrichtung (v.l.): Alexander Ernst, Horst Schubert und Peter Scharfe.

Foto: Holger Arndt

Mehr Einzelzimmer für Senioren möchten die Alexianer Rhein-Sieg in Siegburg in ihrer Seniorenpflegeeinrichtung Sankt Josef schaffen. Dafür stachen am Donnerstag Architekt Alexander Ernst, Peter Scharfe, Regionalgeschäftsführer Alexianer Köln/Rhein-Sieg, und Horst Schubert, Leiter der Pflegeeinrichtungen, symbolisch mit Spaten in die Erde. Künftig soll auf dem Areal ein zweigeschossiger Anbau entstehen.

Dieser erweitert das bestehende Haus, das aktuell 95 Pflegeplätze hat, davon 43 Einzelzimmer, auf rund 7.400 Quadratmeter Grundfläche. 22 weitere Einzelzimmer sind mit dem Anbau geplant. Bis Juli des kommenden Jahres hat Ernst jetzt Zeit, den Anbau mit insgesamt 14 barrierefreien Einzelzimmern mit rollstuhlgerechten Bädern und Gemeinschaftsbereichen fertigzustellen.

„Sankt Josef erweitern wir mit dem Anbau um rund 650 Quadratmeter Grundfläche und mit einem Bauvolumen von 2.200 Kubikmetern“, erklärte Ernst. Allerdings gestaltet sich der Bau als etwas knifflig. Der Grund: Alte Grundleitungen müssen überbaut werden und dabei in Betrieb bleiben. „Zudem sind wir an gesetzliche Vorgaben gebunden, wie etwa eine genaue Qua-dratmeterzahl für den Bau“, ergänzte Ernst. Insgesamt betragen die Kosten rund drei Millionen Euro und beinhalten auch Brandschutzmaßnahmen im bisherigen Gebäude.

Die Finanzierung läuft über den Pflegesatz. Momentan beträgt dieser zwölf Euro pro Tag, er erhöht sich jedoch nach Fertigstellung des Anbaus. „Jeder Bewohner zahlt einen Teil der Investitionskosten, wenn es möglich ist“, sagte Scharfe. „Die Vorfinanzierung übernehmen wir.“ Der Sozialhilfeträger des Projektes ist der Rhein-Sieg-Kreis.

Viele Bewohner kommen aus ländlichem Raum

Notwendig ist der neue Anbau, weil es seit Kurzem gesetzliche Vorschriften gibt: 80 Prozent der Zimmer in Seniorenheimen müssen künftig Einzelzimmer sein. „Bis vor einem Jahr wurden überwiegend Doppelzimmer gebaut“, ergänzte Scharfe. „Das lag zum Teil an finanziellen Mitteln, aber auch daran, dass der Platz vorgegeben war.“

Das Problem: Nicht jeder möchte sich ein Zimmer mit einer fremden Person teilen. Ehepaare, die gemeinsam in das Seniorenpflegeheim kommen, werden auf Wunsch in einem der Doppelzimmer untergebracht.

Als besonders wichtig erachtet Schubert die Gemeinschaft am Standort: „Nördlich des Seniorenheims Sankt Josef liegt unser Sankt Antonius-Haus für Menschen mit Demenz.“ Der Anbau schaffe seiner Ansicht nach (Objekt-)Nähe und biete den Bewohnern die Möglichkeit, sich in der Parkanlage zu begegnen. Da viele der Bewohner aus den Siegburger Ortsteilen Stallberg, Wolsdorf und Kaldauen kommen, ist die ländliche Lage von „Sankt Josef“ laut Schubert perfekt. „Der Anbau wird eine tolle Aussicht auf den großen Teich bieten.“

Lärm und Schmutz sind bei dem Bauvorhaben unvermeidbar. Scharfe und Schubert informieren die Bewohner und deren Angehörigen regelmäßig mit Aushängen. „Im kommenden Jahr feiern wir nicht nur das 30-jährige Bestehen von Sankt Josef, sondern auch den neuen Anbau“, sagte Scharfe.

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