Ferienprojekt "Ich darf" Die Träume der Kinder verändern die Welt

SIEGBURG · Kinder haben Rechte und das muss ihnen auch bewusst sein. Der Kinderschutzbund hat daher letzte Woche in Kooperation mit dem Siegburger Filmclub sowie dem Theater Tollhaus ein Ferienprojekt für Schüler der OGS Nordschule, deren Träger er ist, unter dem Titel "Ich darf" durchgeführt. Bei dem lernten die Teilnehmer, diese Rechte schauspielerisch darzustellen. Der Filmclub begleitete und filmte sie jeweils drei Stunden täglich bei den Proben.

 In der Studiobühne zeigte die Grundschulkinder die Ergebnisse ihres Ferienprojekts.

In der Studiobühne zeigte die Grundschulkinder die Ergebnisse ihres Ferienprojekts.

Foto: Holger Arndt

Zur Präsentation des Ergebnisses, das die Geschäftsführerin des Filmclubs, Margot Kühn, auf rund 40 Minuten zusammengeschnitten hat, luden alle Beteiligten am Mittwoch Mitschüler, Eltern und Interessierte in die Studiobühne ein. Einige Sequenzen spielten die Mädchen und Jungen vor der Filmpremiere noch einmal live.

"Wir Kinder haben Rechte, unsere Träume verändern die Welt", ließen sie die Zuschauer wissen und zeigten dann auf Plakaten, "was Kinder wollen". Unter anderem Geborgenheit, satt, geliebt oder geschützt und getröstet zu werden.

In einer weiteren Szene wandten sie sich an das Publikum und teilten ihm stellvertretend für alle Kinder mit: "Du solltest in viele Entscheidungen einbezogen werden." Nämlich wenn es darum gehe, Freunde selber auszusuchen, das Zimmer nach eigenen Wünschen zu gestalten, aber auch frei entscheiden zu können, "mit welchen Menschen ich nicht zusammen sein will".

Zum Abschluss wurden die Besucher in die Handlung einbezogen. Ein Kind nach dem anderen stellte ihnen eine Frage, die mit Hochhalten einer "Nein"- beziehungsweise "Ja"-Karte beantwortet werden konnte.

"Habt ihr jemanden, der mit euch durch das Leben geht?", lautete eine der Fragen. Habt ihr jemanden, der euch ins Bett bringt, in die Arme nimmt, euch versteht und zuhört, waren weitere. "Jeder von uns braucht all das!" riefen die Nachwuchsschauspieler zum Schluss aus.

Ziel des Ganzen war es laut Manfred Gerling, Vorsitzender vom Ortsverein Siegburg des Kinderschutzbundes, "dass die Kinder ihre Rechte verinnerlichen und auch als Multiplikatoren fungieren".

Auf spielerische Art sollten sie darüber hinaus Selbstbewusstsein erfahren. Die Handlungsfolge haben die Kinder und Jugendlichen selbst erarbeitet, erklärte die Theaterpädagogin und Mitbegründerin des Theaters Tollhaus, Julie Fees, die das Projekt mit Unterstützung einiger Mitglieder des Theaters Tollhaus leitete. Natürlich hätte sie den Schülern erklären müssen, wie weit ihre Rechte gehen, "wo sie ihren Senf dazugeben dürfen", aber auch, "dass die Mama selbstverständlich schon einmal nein sagen darf".

Sie glaubt, dass die Gruppe das verstanden hat und bei jedem einzelnen Teilnehmer etwas vom Wesentlichen der Aktion hängen geblieben ist.

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