Kommentar Die Macht der Fantasie

Seit dem 11. September 2001 müssen wir immer wieder leidvoll erfahren, zu was Terroristen fähig sind. Der reale Terror-Horror hat aber auch jene Sparte der Unterhaltungsindustrie beflügelt, die in Romanen und Filmen lustvoll mit den Ängsten ihrer Konsumenten spielt.

Die Kunst ist frei, sagt das Grundgesetz. So wie die Meinung frei ist. Nicht im Grundgesetz, sondern im Luftsicherheitsgesetz ist klar geregelt, welche Sicherheit ein Großflughafen wie Köln/ Bonn im Gegensatz zu einem Verkehrslandeplatz wie Hangelar vorhalten muss.

Ein Journalist darf diese Gesetze anzweifeln. Ein Energie-Experte darf einen schaurigen Roman schreiben. Ein Bürger darf gegen Fluglärm sein. Ein Autor darf seinen Roman verkaufsfördernd ins Gespräch bringen.

Nur: Wenn der Augustiner Dieter Kassing all dies auf sich vereint und einen Teufel an die Wand malt, den selbst die betroffene Bundespolizei mit ihrer Antiterroreinheit GSG 9 nicht sieht, entsteht zwangsläufig ein Geschmäckle.

Die Terror-Gefahr ist zweifellos groß. Das hat uns jüngst noch die Bombe am Bonner Hauptbahnhof demonstriert. Sollten nun auch sämtliche Bahnhöfe oder Straßenbahn-Haltestellen mit Sicherheitschecks wie an Flughäfen versehen werden?

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