Mittelalterlicher Markt in Siegburg Die Händler und Gaukler sind zurück

Siegburg · Der Siegburger Markt erstrahlt wieder im mittelalterlichem Flair. Der mittelalterliche Markt ist gestartet und hat nun bis zum 22. Dezember geöffnet.

Rauchschwaden und der Geruch von frisch gebackenem Brot und allerlei Gewürzen ziehen über den Markt. Dazu hallt der Hammerschlag des Schmieds. Es ist wieder so weit: Zum 25. Mal gestaltet die Interessengemeinschaft Kramer, Zunft und Kurtzweyl den Mittelalterlichen Markt zu Siegburg. Die Klänge des Dudelsacks und das Tönen der Fanfaren zogen am Samstag weit über den Marktplatz hinaus zahlreiche Schaulustige an. Zur elften Stund versammelten sich Händler, Gaukler und Musikanten erstmals beim „Moccamaker“ Martin Rath, der seine Gäste mit feinstem marokkanischen Gebäck, aromatischem Mocca und Minztee verwöhnte.

Zu ihnen gesellten sich in edle Gewänder gehüllt die „Ersten des Magistrats“: Bürgermeister Franz Huhn und seine Stellvertreter Susanne Haase-Mühlbauer, Stefan Rosemann und Lars Nottelmann. Marktvogt Leonhard vom Fronschloss und Büttel Mollinarius geleiteten sie über den Markt. „Um denn zu schauen, ob dem Anspruch des Magistrats und dem Volke genüge getan werden kann“, sagte der Vogt.

Zusammen prüften sie die zahlreichen Waren, die in den nächsten vier Wochen feilgeboten werden: Von feinsten Gewürzen, Lederwaren, Schnitzkunst und Spielwaren bis hin zu Speis und Trank vom Spätzlekoch, Fladenbäcker, Falafelbräter und Tavernenbesitzer. Huhn kostete traditionsgemäß die Suppe des Suppenkochs auf Geschmackstauglichkeit und befand sie als „gelungen wie immer“.

Mittelalterlicher Markt 2016 in Siegburg
25 Bilder

Mittelalterlicher Markt 2016 in Siegburg

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Auf der Bühne stellte der Vogt einige Handwerker des Marktes vor und forderte das Publikum auf, Drechsler, Schmied und Korbflechter mit „reichlich Silberlingen“ für ihre mühevolle Arbeit zu belohnen. Franz Huhn prüfte die Waren auf Qualität und konnte dem Lob des Marktvogtes nur zustimmen. „Ja, klappert nur mit den Händen“, wandte sich der an das Publikum, als dieses die Handwerkskünste mit Beifall belohnte.

Der Mittelalterliche Markt zeigt viele Handwerksberufe, die in dieser Form eher selten geworden sind. „Unser Beruf ist kurz vor dem Aussterben", sagte etwa Korbmacher Horst Pfetzing aus Hessen. „Wir haben ein eigenes Weidenfeld, wo wir das Material für die Körbe selber züchten und anschließend bearbeiten“, erzählte er. Durch Besichtigungen seiner Korbflechterei, Ausstellungen und den Mittelalterlichen Markt in Siegburg will er Menschen sein Berufsbild näher bringen.

Auf der Bühne sorgten derweil Spielleute, Jongleure und Gaukler für Aufsehen. Die beiden Gaukler „Lupus der Wolf“ und „Fin de Filou“ ließen ihre Keulen in der Luft tanzen und warfen sie sich gegenseitig zu. Mit einem lauten, durchdringenden Klang aus Sackpfeife und Schalmei trat schließlich die Formation „Dopo Domani“ auf die Bühne, die der stetig wachsende Menschenmenge mittelalterliche Musik zum Besten bot. Zahlreiche Besucher tummelten sich bereits zur Mittagszeit an den Tavernen und Garküchen und drängten sich vorbei an den umliegenden Ständen, um dem mittelalterlichen Spektakel beizuwohnen.

Der Mittelalterliche Markt ist bis Donnerstag, 22. Dezember, werktags von 11 und 20 Uhr, an den Wochenenden bis 21 Uhr geöffnet. Neu sind unter anderem Handwerksführungen für Erwachsene, dienstags um 12 Uhr und donnerstags um 14 Uhr, für acht Euro. Treffpunkt ist der Haupteingang am Bahnhof. Weitere Informationen gibt es bei der Tourist Information unter 0 22 41/1 02 75 33 oder per E-Mail an tourismus@siegburg.de.

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