Kunstaktion in Siegburg Die „Globale Verpuppung“ reist nach Marseille

SIEGBURG · Schüler des Siegburger Anno-Gymnasiums organisieren im Rahmen eines Projektes des Künstlers Hermann Josef Hack gemeinsam mit diesem eine Kunstaktion. Die Ergebnisse werden in Südfrankreich gezeigt.

Bereits zum dritten Mal hat der Siegburger Künstler Hermann Josef Hack Schüler der Jahrgangsstufe 9 des Anno-Gymnasiums eingeladen, sich an einem Kunstprojekt zu beteiligen. Dieses Mal gestalten die Teilnehmer des Kurses „Filmen-Darstellen-Gestalten (FDG)“ unter der Leitung von Cordula Engel Kunstwerke zu Hacks Aktion „Nymphose Globale“ (Globale Verpuppung), die der Künstler Anfang des Jahres in Lyon startete und die im Sommer in Marseille präsentiert werden soll.

Der Titel ist eine Anlehnung an die Form der Kunstwerke, die aus Bildern auf Plane entstehen und nur an einer Ecke aufgehängt werden. „Sie erinnern an eine Insektenpuppe, aus der ein Schmetterling entsteht. Wie die Metamorphose am Ende für eine Überraschung sorgt, wenn das fertige Lebewesen seiner Larve entschlüpft, so sollen die Kunstwerke später wieder enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt werden“, erklärt Hack.

Ihm sei vor allem wichtig, dass die Schüler sich bei ihrem künstlerischen Schaffen Gedanken zu den globalen Problemen machen und darüber, was jeder einzelne von ihnen tun kann, um Missstände zu beseitigen.

Ekatharina (14) und die gleichaltrige Julia haben die Individualität jedes einzelnen Menschen thematisiert und zeigen in ihrem großformatigen Bild, dass trotz aller Unterschiede ein friedliches, solidarisches Zusammenleben aller möglich sein muss und kann.

Erziehung zu selbstständigem Denken

„In Zeiten, wo der amerikanische Präsident per Beschluss den Klimawandel abschafft und der russische Präsident zwar den Klimawandel anerkennt, aber behauptet, der Mensch habe darauf keinen Einfluss und man könne den Klimawandel nicht verhindern, sondern sich nur an seine Folgen anpassen, müssen wir alles tun, um unsere jungen Leute zu selbstständigem Denken zu erziehen“, so Hack.

Mit der Aktion will er den Schülern „Lust auf Freiheit machen, die Freiheit des Denkens und des Gestaltens“ und vermitteln, dass es Aufgabe der Kunst ist, Informationen zu transportieren.

Nach einem ersten Besuch in Hacks Atelier am Trerichsweiher hatten die Schüler von dort mitgenommene Materialien komponiert und erste Entwürfe gemacht, die sie jetzt in Hacks Atelier weiter verarbeiteten. Bevor die Arbeiten nach Marseille gesandt werden, wollen Hack und seine Schüler die Werke, eine Zwischenform von Bild und Skulptur, in den Bäumen rund um den Michaelsberg installieren.

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