Entenrennen Die friedliche gelbe Invasion von Siegburg

SIEGBURG · Sechstes Entenrennen und Sponsorenlauf der "Kinder für Kinder" zugunsten der Jugendbehindertenhilfe - 9000 Euro Erlös

Punkt 13 Uhr ergossen sich am Samstag aus fünf riesigen Regentonnen 3000 leuchtend gelbe Plastikenten in den Mühlengraben, die alle nummeriert waren. Denn beim mittlerweile sechsten Entenrennen zugunsten der Jugendbehindertenhilfe (JBH) gab es wie immer etwas zu gewinnen.

Zahlreiche Schaulustige verfolgten den Massenstart an der Ilse-Hollweg-Brücke (Siegfeldstraße) von den Ufern aus und hofften natürlich, dass ihre Ente das Rennen machte. Auch Silke Schulte und Andreas Krämer, die jeweils drei Euro in eines der schwimmenden Lose investiert hatten, beobachteten das Geschehen. "Ich mache seit drei Jahren mit", so die 32-Jährige. "Das macht Spaß und außerdem ist das Ganze für einen guten Zweck." Daher rührte sie auch bei Arbeitskollegen die Werbetrommel für die Veranstaltung. Dass ausgerechnet sie den Hauptpreis gewinnen würde, glaubte sie kaum, aber: "Dabei sein ist alles", erklärte sie lachend.

Einige Ausreißer des Wettkampfs versuchten gleich nach dem Start, sich aus dem gelben Pulk zu verdrücken und in die Uferböschung zu flüchten. Ihnen halfen allerdings die Mitglieder des Kanu-Clubs Delphin aus Booten heraus mit dem Paddel schnell wieder auf die Schwimmfüße. Sie ließen das Teilnehmerfeld auf dem Wasser bis zum Ende nicht mehr unbeobachtet.

Hunderte von Zuschauern machten sich anschließend auf den Weg zum Obi-Markt. Dort waren bereits einige Hundert weitere Wettpaten versammelt und erwarteten vom Damm oberhalb des Parkplatzes aus mit Spannung das Eintrudeln der ersten Enten, die die Hauptpreise erschwommen hatten. Ausgerüstet mit Speisen und Getränken, saßen sie auf der Wiese und schauten in die Richtung, aus der das Siegerfeld jeden Moment kommen musste. Andere amüsierten sich derweil beim Frühlingsfest, das schon morgens auf dem Obi-Parkplatz eröffnet worden war.

Bei Spielen für die Kinder, mit Musik und Unterhaltung sowie mit leckeren kulinarischen Angeboten verkürzten sie sich die Zeit. Andere Wartende begutachteten schon einmal die von verschiedenen Sponsoren gestifteten 140 Preise in einem Gesamtwert von über 9000 Euro, die wie bei einer Tombola aufgebaut waren. Nur die ersten sieben Preisträger wurden durch den Zieleinlauf ermittelt, die übrigen 133 durch Los-Ziehung. Wieder war das Entenrennen ein voller Erfolg für die JBH. Der Erlös von 9000 Euro aus dem Verkauf der Wettscheine ging komplett an ihre Kitas "Veronika Keller" und "Die Kleinen Strolche".

Die beiden Kitas durften sich am gleichen Tag noch über eine weitere Finanzspritze freuen. Die Elternbeiräte hatten einen Sponsorenlauf unter dem Motto "Kinder für Kinder" am S-Carré organisiert. Jede gelaufene Runde der insgesamt 40 teilnehmenden Pänz zwischen drei Jahren und dem Grundschulalter belohnten Familienangehörige mit einem frei bestimmten Betrag.

Hans Hüngsberg, erster Vorsitzender der JBH, stiftete 100 Euro, Bürgermeister Franz Huhn legte noch 50 Euro drauf. Den Hauptanteil aber wird "Funrunner" Heinz Jäckel (66) aus Hennef am kommenden Mittwoch übergeben. Denn dann kehrt er von seinem Non-Stop-Lauf über circa 350 Kilometer rund um den Rhein-Sieg-Kreis zurück. Auf seiner Tour möchte er möglichst viele Spenden sammeln.

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