Kulturkooperation im Rhein-Sieg-Kreis Der Kreis bekennt sich zum Bonner Festspielhaus

RHEIN-SIEG-KREIS · Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft wirbt für den Beethoventaler. Ex-Bundesminister Wolfgang Clement kritisiert frühere Hauptstadt

 Fingerzeig fürs Festspielhaus: Ex-Bundesminister Wolfgang Clement (Mitte) und Landrat Sebastian Schuster am Busbahnhof.

Fingerzeig fürs Festspielhaus: Ex-Bundesminister Wolfgang Clement (Mitte) und Landrat Sebastian Schuster am Busbahnhof.

Foto: Holger Arndt

Drei Busse der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) machen ab sofort mit dem "Beethoventaler" Werbung zur Unterstützung des Baus des Beethoven-Festspielhauses in Bonn, der ausschließlich mit privaten Mitteln finanziert werden soll. Die Genossenschaft "Förderer Beethoven-Festspielhaus Bonn" vergibt Unternehmen gegen Lizenzgebühr die Nutzungsrechte an der Marke Beethoventaler, um einen Baukredit in Höhe von 25 Millionen Euro zu finanzieren.

Am Siegburger Busbahnhof wurden die Fahrzeuge gestern vom RSVG-Aufsichtsratsvorsitzenden Marcus Kitz, Landrat Sebastian Schuster und Thomas Wagner, Kulturdezernent des Rhein-Sieg-Kreises, vorgestellt. Kitz erinnerte daran, dass bereits Landrat Frithjof Kühn eine Unterstützung des Festspielhauses angeregt habe. Nachfolger Schuster erklärte: "Wir stehen auch heute uneingeschränkt dazu." Er verwies darauf, dass nach wie vor drei Millionen Euro im Kreishaushalt für das Projekt angesetzt seien.

Allerdings soll das Geld in die Betriebsstiftung "Festspielhaus Beethoven" fließen, für die neben dem Kreis auch der Bund, das Land NRW sowie die Sparkasse Köln-Bonn erhebliche Beträge zugesagt haben. Denn das Haus wird keine kommunale Einrichtung der Stadt Bonn sein. Genossenschafts-Vorstand Wolfgang Clement, ehemaliger Bundesminister und Ministerpräsident a.D., lobte das vorbildliche Engagement des Kreises und meinte mit einem Seitenhieb in Richtung Bonn: "Ich habe den Eindruck, wir erhalten aus dem Kreis stärkere Unterstützung als aus Bonn."

Ziel ist es, im Jahr 2020 den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens im neuen Festspielhaus gebührend begehen zu können. Dazu fehlt laut Genossenschaft ein angemessener Konzertsaal. Clement lehnte eine geplante Generalsanierung ab. Die würde rund 30 Millionen Euro kosten. Um das eigene Ziel zu erreichen und 25 Millionen Euro zu sammeln, muss die Genossenschaft sich anstrengen. "Wir brauchen dringend Unterstützung", so Clement.

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