Grundsteinlegung für den Abtei-Anbau "Dem Himmel so schön nah"

SIEGBURG · Als die Glocken der Abteikirche läuten, hat sich auf dem Michaelsberg bereits eine kleine Menschentraube versammelt, unter freiem Himmel, auf Einladung des Erzbistums Köln. Dort, wo einst die Besucher der Abtei parkten, und nun deutlich sichtbar der Anbau für das Katholisch-Soziale-Institut (KSI) entsteht, wohnen sie einem entscheidenden Moment bei: Der Grundsteinlegung für den KSI-Neubau.

Ein symbolischer Akt zwar, der gestern Abend aber dennoch signalisierte, dass der Umbau der Abtei zur neuen Heimat für das in Bad Honnef beheimatete KSI mehr und mehr Gestalt annimmt.

"Es könnte keinen bessern Augenblick geben als diesen", sagt Generalvikar Dominik Meiering bei seinem ersten Besuch auf dem Michaelsberg. Er erinnert an den Kölner Erzbischof Kardinal Frings, der wichtige Impulse gesetzt, das KSI gegründet und auf dem Michaelsberg geweilt habe, als 1949 die Gebeine Annos nach Siegburg überführt wurden. "Es gibt wohl keinen Ort, der besser für das KSI geeignet wäre", so Meiering. Und das nicht nur, weil der Himmel hier so schön nah sei. "Ich hoffe, dass dieser Grundstein die Basis ist für ein Tagungshaus, von dem aus die christliche Sozialethik wichtige Impulse für eine bessere Gesellschaft setzen kann."

Als Bürgermeister Franz Huhn vom frischen, geistigen Wind spricht, der nach dem Weggang der Benediktiner kräftig über der Kreisstadt weht, wirbelt wie zum Beweis tatsächlich Staub auf. "Ich möchte allen Beteiligten Dank sagen für all' die Leidenschaft, die unserem Berg gewidmet ist." Dem Engagement des Erzbistums sei es zu verdanken, dass Siegburg einen Leuchtturm des Glaubens erhalte, der in die weite Region hinaus strahlen werde.

"Vor knapp einem Jahr haben wir uns hier getroffen, um etwas höher den ersten Spatenstich zu setzen", sagt der Projektleiter des Erzbistums, Martin Günnewig. Seitdem habe sich einiges getan. Die Bohrpfahlwand sichert den Berg, das Betongerüst der zwei Etagen hohen Parkgarage steht. Und auch der Eingang zum Anbau steht im Rohbau. Ein kleiner roter Punkt an der Abteifassade markiert die Stelle, an der Alt- und Neubau verbunden werden. Im Inneren der ehemaligen Abtei laufen die Arbeiten. "Es gab aber Schwierigkeiten beim statischen Rückbau und der Umverlegung von Versorgungsleitungen", berichtet Günnewig.

Sechs Wochen liegen die Arbeiten hinter dem Zeitplan. "Wir rechnen immer noch mit einem Umzug 2016, wenn es im Altbau keine weiteren Überraschungen gibt im November." Und auch das Budget von 41 Millionen Euro Baukosten werde eingehalten. "Mit der Grundsteinlegung beginnt für uns eine neue Ära", sagt KSI-Leiter Ralph Bergold.: "Wir freuen uns auf Siegburg und wissen, welche Verantwortung wir übernehmen." Und die erste KSI-Veranstaltung sei schon für Ende 2016 in Siegburg gebucht.

Der Baufortschritt kann via Webcam auf www.michaelsberg-siegburg.de verfolgt werden.

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