Nahverkehr in Siegburg CDU will Verlängerung der Linie 509

Siegburg · Die Siegburger CDU-Mehrheitsfraktion legt nach der Opposition nun einen eigenen Entwurf zur Optimierung der Busroute vor. Die Linie 509 soll bis zur Industriestraße verlängert werden.

 Im Fokus: Der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Siegburg ringen um eine Verbesserung und Verlängerung der Buslinie 509 bis zur Industriestraße.

Im Fokus: Der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Siegburg ringen um eine Verbesserung und Verlängerung der Buslinie 509 bis zur Industriestraße.

Foto: ARCHIVFOTO: Paul Kieras

Das Thema schwelt schon lange zwischen Stadt und Kreis: die Verlängerung der Buslinie 509 zwischen dem Stadtteil Zange und dem Nordfriedhof in Siegburg. Bereits im Herbst 2014 machte der Rhein-Sieg-Kreis einen ersten Vorschlag zur Optimierung der Linie, der bei der Stadt allerdings keine Zustimmung fand. Vom Tisch ist das Thema deshalb noch nicht. Nachdem kürzlich die SPD-Fraktion einen konkreten Vorschlag zur Verlängerung der Buslinie vorlegte, der am Donnerstag, 19. Mai, im Planungsausschuss diskutiert wird, reagierte nun auch die Siegburger CDU und stellte einen eigenen Entwurf vor.

Bereits im April hatte die SPD den Antrag gestellt, den Punkt „Angebotsverbesserung der Linie 509“ auf die Tagesordnung des Ausschusses zu setzen. Der Vorschlag der Sozialdemokraten enthält die Verlängerung der Buslinie um die Haltestellen Breslauer Straße, Hohenzollernstraße, Lindenstraße, Kleingärtenanlage und Industriestraße. Als Begründung führt die Fraktion an, dass die Zanger Bürger nicht mehr auf das Auto angewiesen wären, um in den Lebensmittelmärkten an der Industriestraße einzukaufen. Besonders für die älteren Menschen, die auf der Zange leben, würde diese Verlängerung der Linie 509 eine erhebliche Erleichterung darstellen, so die SPD.

Ähnlich argumentierte nun auch die Siegburger CDU. „Da auf der Zange vor allem ältere Menschen über 60 Jahre wohnen, wäre die Verlängerung der Buslinie ein unglaublicher Gewinn für die Lebensqualität“, betonte Ratsfrau Susanne Haase-Mühlbauer. Vom Kerngebiet der Zange bis zum Hit-Markt an der Industriestraße betrage die Entfernung rund zwei Kilometer, eine Strecke, die zu Fuß insbesondere für ältere Menschen eine enorme Herausforderung darstelle. Ebenso wie die Begründung, so unterscheidet sich auch der Entwurf nur geringfügig vom SPD-Vorschlag. Wie die Opposition, so schlägt auch die CDU vor, dass der Bus künftig an der Lindenstraße links statt rechts abbiegen und von dort aus über die Isaac-Bürger-Straße und über die L 332 zur Industriestraße fahren soll, mit einer neuen Bushaltestelle beim Hit- und Aldi-Markt. Von dort aus ginge es künftig über die Wilhelmstraße zurück zum Bahnhof.

Anders als die SPD-Fraktion hat sich die CDU jedoch auch Gedanken um den Rückweg der Linie gemacht. Dem Entwurf zufolge solle der aus der Nordstadt kommende Bus nach der bestehenden Haltestelle „Zum hohen Ufer“ zunächst nach rechts und dann nach links fahren, sodass er wieder an der neuen Haltestelle „Hit/Aldi“ vorbeikäme. Von dort aus würde er über die Industriestraße zurück zum Bahnhof fahren. „Auf diese Weise hätten wir nicht nur die Zange, sondern auch die Kleingärtenanlage und die Nordstadt optimal angebunden“, meint CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Becker.

Trotz der geringen Unterschiede zum Entwurf der SPD und obwohl die Stadtverwaltung den 2015 erfolgten Vorschlag des Kreises zur Optimierung der Linie 509 aus Kostengründen abgelehnt hatte, ist der Entwurf der CDU nun mit höheren Kosten verbunden. Während der Entwurf der SPD mit rund 5500 zusätzlichen Kilometern und Mehrkosten für die Stadt von rund 5000 Euro jährlich verbunden wäre, würde der Entwurf der CDU 7500 zusätzliche Kilometer und Mehrkosten von rund 7000 Euro jährlich nach sich ziehen. Hinzu kommt, dass der Entwurf der CDU den Bau einer Rechtsabbiegerspur von der Isaac-Bürger-Straße in die L 332 vorsieht, um den Stau im Berufsverkehr zu reduzieren. Die Kosten dafür würden sich auf weitere 100 000 bis 200 000 Euro belaufen.

Die SPD-Fraktion zeigt sich überrascht von dem Vorgehen der CDU: „Wir haben uns über diesen Antrag sehr gewundert, zumal er nahezu identisch mit unserem ist und der ursprünglichen Linie der CDU widerspricht“, so Ömer Kirli, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender. Fraktionsvorsitzender Frank Sauerzweig ergänzt: „Wir haben bewusst eine andere Linienführung gewählt, weil die von der CDU vorgeschlagene zum einen wegen der Baumaßnahme sehr teuer ist und zum anderen viel Zeit bis zur Realisierung braucht.“ Der Kreis war noch nicht bereit, die beiden vorliegenden Entwürfe zu kommentieren.

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