Sprachheilkindergarten in Siegburg CDU will die Sprechdachse am Leben erhalten

Rhein-Sieg-Kreis · Die Zukunft des Sprachheilkindergartens Sprechdachse des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg ist weiter ungewiss. Wie berichtet, steht die weitergehende Finanzierung der Einrichtung in der Schwebe.

Die Siegburger Stadtratsfraktion der CDU prescht nun vor. Sie setzt sich – mit Einschränkungen – für einen Fortbestand des Sonderkindergartens, der seit rund 30 Jahren unter Trägerschaft des Rhein-Sieg-Kreises besteht, ein.

Wie die Union am Mittwoch mitteilte, habe sie sich in ihrer jüngsten Fraktionssitzung am 2. März dafür ausgesprochen, den Sprachheilkindergarten zumindest bis zu dem Zeitpunkt weiter zu betreiben, an dem die Kinder, die im Jahr 2017 aufgenommen werden, in die Schule wechseln sollten. Das sei 2020 der Fall. „In der Zwischenzeit kann in Sorgfalt und ohne Hast geprüft werden, ob die Auffassung des Landschaftsverbands richtig ist, dass solche Fälle im Rahmen der Inklusion in einem Regelkindergarten gefördert werden können. Die Zweifel hieran, von Fachkräften vorgetragen, müssen ernst genommen werden“, sagte der Vorsitzende der Siegburger CDU-Fraktion, Jürgen Becker. In einem Schreiben hat die Union nun den Landrat mit der eindringlichen Bitte kontaktiert, den politischen Entscheidungsremien eine solche Lösung vorzuschlagen.

Wie berichtet, wird die Finanzierung der Sprechdachse vom Kreis und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) geleistet. So steuern die 19 Kommunen des Kreises jährlich knapp 200 000 Euro zu den laufenden Kosten der Kita bei, die restlichen Kosten übernimmt bislang der LVR.

Der Verband hat jedoch in Person von Jugenddezernent Lorenz Bahr angekündigt, die aktuellen Bedürfnisse der Kinder und Einrichtungen zu überprüfen und darauf basierend neue Entgelte festzulegen. Das sei ein ganz normaler Vorgang und die Folge einer neuen Rahmenvereinbarung des LVR mit den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, die ebenfalls Träger diverser heilpädagogischer Einrichtungen sind.

Anstatt sich der Vereinbarung für die Wohlfahrtsverbände anzuschließen, bat Stephan Liermann, Leiter des Kreissozialamtes, ob besonderer Verhältnisse im Kreis um eine individuelle Vereinbarung mit dem LVR. Landrat Sebastian Schuster sagte zu den Vorgängen, dass die Förderung in Zukunft wohl deutlich geringer ausfalle und die Politik entscheiden müsse, wie es mit der Kita weitergeht. Dass vor allem die Eltern beunruhigt sind, zeigte sich vor wenigen Wochen. Da hatten sich rund zwei Dutzend Eltern vor den Räumlichkeiten an der Arndtstraße versammelt und für einen Fortbestand der Kita demonstriert. Sie haben Sorge, dass Sparmaßnahmen des Kreises über das Wohl ihrer Kinder gestellt werden. Nicht nur die CDU, sondern auch die Kreistagsfraktion der SPD treibt die Zukunft des Sonderkindergartens um. Sie sieht Redebedarf und hat daher in einem Schreiben an Landrat Sebastian Schuster darum gebeten, das Thema Sprachverzögerung/Sprachbehinderung und die Arbeit des Kreis-Sprachheilkindergartens in einem Gremium mit Fachpersonen zu besprechen.

Der Sprachheilkindergarten steht im kommenden Ausschuss für Inklusion und Gesundheit auf der Tagesordnung. Die nächste Sitzung ist für Dienstag, 14. März, angesetzt.

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