Rhein-Sieg-Halle CDU stößt Dialog über Zukunft Siegburgs an
SIEGBURG · Wo steht Siegburg im Jahr 2030? Zu dieser Frage will die CDU eine breite Diskussion in der Stadt anstoßen. Für den Montag lädt sie in das Foyer der Rhein-Sieg-Halle ein, um mit Vereinen, Initiativen, Bürgern und anderen Parteien darüber ins Gespräch zu kommen. Es geht vor allem um die Frage, wie die Stadt mittel- und langfristig auf die demografische Entwicklung reagieren soll.
Was die Bevölkerungsstruktur angeht, wird Siegburg zwar nicht schrumpfen, wohl aber älter. Nach Daten der Bertelsmann Stiftung steigt die Bevölkerungszahl bis 2030 (von gegenwärtig knapp unter 40.000) auf 41.630. Allerdings wird bis 2030 die Zahl der 65- bis 79-Jährigen um 28 Prozent zunehmen, während die Zahl der 16- bis 24-Jährigen um 14 Prozent abnimmt.
"Uns trifft diese Entwicklung glücklicherweise nicht so schlimm wie andere Regionen in Deutschland", sagt Eckhard Schwill, Vorstandsmitglied der Siegburger CDU. Dennoch müsse sich die Stadt auf Veränderungen einstellen. Dabei geht es nicht nur um die künftigen Bedürfnisse älterer Bürger, sondern auch um die Auswirkungen auf Kindergärten und Schulen sowie ehrenamtliche Einrichtungen, in denen sich heute viele junge Leute engagieren.
Von den Auswirkungen auf die Wirtschaft - Stichwort Fachkräftemangel - ganz zu schweigen. Das klingt noch abstrakt, konkrete Ansätze - zum Beispiel aus Reihen der Politik - gibt es noch nicht. "Wir wollen bewusst keine Linie vorgeben, wir wollen uns vielmehr Ideen aus der Bevölkerung öffnen", sagt der Siegburger CDU-Ratsherr Michael Solf. Die Diskussion sei ergebnisoffen und auch losgelöst von aktuellen kommunalpolitischen Fragen. Es gehe darum, ein Leitbild für die Zukunft zu schaffen.
Dieser Diskussionsprozess ist nicht so stark formalisiert wie Stadt- oder Gemeindeentwicklungsprozesse, die meist auch mit einem engen Zeitfenster versehen sind. "Wir erhoffen uns Denkanstöße aus der Diskussion - Themen, die wir in der Politik vertiefen können", erklärt der Siegburger CDU-Vorsitzende Martin Rosorius.
Die Veranstaltung in der Rhein-Sieg-Halle sei als Auftakt gedacht zu dieser neuen Form des Dialogs, der über Partei- und Religionsgrenzen hinausgehe. Es sind mehrere Veranstaltungen vorgesehen, zudem befindet sich eine Internetseite mit der Adresse www.zukunftsdialog-siegburg.de im Aufbau.
Für den heutigen Auftakt hat die CDU Carsten Große Starmann von der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh eingeladen. Er spricht über den demografischen Wandel in Deutschland und der Region. Bürgermeister Franz Huhn erklärt, welche Chancen und Herausforderungen er für Siegburg sieht.
Info: Die Auftaktveranstaltung für den Zukunftsdialog beginnt Montag um 19.30 Uhr im Foyer der Rhein-Sieg-Halle, Bachstraße 1.
