Bahnstrecke Troisdorf-Siegen CDU Rhein-Sieg macht weiter gegen Ausbau mobil

RHEIN-SIEG-KREIS · Rollen künftig mehr Güterzüge durch das Siegtal? Die CDU befürchtet Schlimmes.

Die CDU bleibt angriffslustig, wenn es um den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke im Siegtal geht. Sowohl die Hennefer CDU als auch die CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker wollen weiter gegen das Vorhaben des Bundes mobil machen. „Auch wenn sich manche jetzt freuen mögen – für die Region bringt der zweigleisige Ausbau der Siegstrecke so gut wie nichts, außer deutlich mehr Lärm“, so Winkelmeier-Becker. Wie berichtet, steht der Ausbau der Strecke im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans in der Kategorie „Vordringlicher Bedarf“. Das bedeutet, dass der Bund des Ausbau bis 2030 in Angriff nehmen will.

Die CDU ist der Auffassung, dass mehr Güterverkehr über die Strecke abgewickelt wird, wenn die Engstellen an der oberen Sieg beseitigt sind. Der Hennefer CDU-Vorsitzende Thomas Wallau spricht in einer Pressemitteilung von einer „europaweiten intensiven Güterzugverbindung auf dem Rücken der Anwohner und der ganzen Region“, und: „Wir lehnen dieses Vorhaben in aller Entschiedenheit ab.“ Seine Partei will die bis zum 2. Mai laufende Öffentlichkeitsbeteiligung (mehr unter www.bvwp-projekte.de) nutzen, um Einwände vorzubringen.

Dass nach einem Ausbau der Strecke Troisdorf-Siegen tatsächlich mehr Güterzüge durch das Siegtal rollen, ist allerdings umstritten. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann, Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestags, hat zuletzt die Bedeutung der Siegstrecke für den Güterverkehr relativiert. Als Alternative zum Rheintal komme vielmehr die Strecke Hagen-Gießen in Frage, die bis 2030 ebenfalls ausgebaut werden soll. Die Siegstrecke spiele als Querverbindung zwischen diesen beiden Nord-Süd-Verbindungen nur eine untergeordnete Rolle. Nach Hartmanns Einschätzung wird eher der Personenverkehr profitieren.

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