Planung am Flughafen BUND lässt Klage gegen Rhein-Sieg-Kreis fallen

RHEIN-SIEG-KREIS · Der Bund für Umwelt- und Naturschutz sah bei der Sanierung der Start- und Landebahn am Flughafen Artenschutz und Biotope gefährdet. Ein Vergleich vor Gericht brachte jetzt eine Einigung.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat seine Klage gegen die Sanierung der großen Start- und Landebahn am Flughafen Köln/Bonn zurückgezogen – „mangels Erfolgsaussichten“, teilte der Rhein-Sieg-Kreis am Montag mit. Die Klage vor dem Verwaltungsgericht Köln richtete sich gegen Genehmigungen, die der Kreis erteilt hatte. Der BUND hob unterdessen hervor, dass er trotz des Rückziehers ein wichtiges Zeil erreicht habe: Ein Vergleich mit dem Flughafen habe den Weg für mehr Artenschutz frei gemacht. Wie berichtet, hatte der BUND im Oktober gegen den Genehmigungsbescheid des Kreises Klage eingereicht. Wie so oft sah der Verband die Belange des Naturschutzes nicht genug berücksichtigt. So monierte der BUND etwa fehlende Ausgleichsflächen für gesetzlich geschützte Biotope, die durch die Bauarbeiten zerstört würden. Auch sah der Verband Vorgaben des Landes zum Artenschutz nicht erfüllt: Konkret ging es ihm um den Wiesenpieper, einen Vogel, der in der Wahner Heide vorkommt.

Landrat sieht Arbeit des Kreises bestätigt

Bei der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht wurde klar, dass es der BUND diesmal mit einer Klage schwer haben würde – nachdem er in jüngerer Vergangenheit vor Gericht wiederholt Erfolg gehabt hatte, zuletzt im Streit mit der Stadt Hennef um den Neubau des Horstmannstegs. Wie der Kreis mitteilte, habe das Gericht im Streit um die Start- und Landebahn signalisiert, dass es an seinen Genehmigungen nichts zu beanstanden gebe. „In solch großen und aufwendigen Verfahren vom Gericht bestätigt zu bekommen, dass man gut und richtig gearbeitet hat, ist eine schöne Anerkennung für die Arbeit der Umweltverwaltung“, resümierte Landrat Sebastian Schuster. „Das ist nun etwas übertrieben“, sagte Achim Baumgartner, Sprecher des BUND Rhein-Sieg, auf Anfrage. Das Gericht habe dem Kreis durchaus kritische Hinweise mit auf den Weg gegeben, letztlich aber der zügigen Sanierung der Start- und Landebahn hohe Priorität eingeräumt.

Auf Vorschlag des Gerichts habe sich der BUND mit dem Flughafen auf einen Vergleich geeinigt, so Baumgartner. Demnach ließen die Naturschützer ihre Klage fallen, während der Airport Zugeständnisse macht: „Für den Wiesenpieper werden kurzfristig zusätzliche Rückzugsgebiete und für die zerstörten Biotope ausreichende Ausgleichsflächen geschaffen“, so der BUND-Sprecher. Das sei immerhin eine Fläche von 20 Hektar.

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