"In der Veränderung eine Chance" Buch über den Michaelsberg zeigt den Wandel eines Wahrzeichens

Siegburg · Mit dem Einzug des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) in die Abtei auf den Siegburger Michaelsberg hat für das geschichtsträchtige Gebäude ein neuer Zeitabschnitt angefangen. Der Weg dahin ist nun in dem neuen Buch „Der Michaelsberg. In der Veränderung eine Chance“ nachzulesen.

 Buchvorstellung: Siegburgs Stadtarchivarin Andrea Korte-Böger (6.v.l.) hatte die Idee für das neue Buch über den Michaelsberg.

Buchvorstellung: Siegburgs Stadtarchivarin Andrea Korte-Böger (6.v.l.) hatte die Idee für das neue Buch über den Michaelsberg.

Foto: Holger Arndt

In dem Buch wird die Geschichte der Abtei sowie die des KSI dargestellt. Der Verein der Freunde und Förderer des Michaelsberges hat den fünften Band der Neuauflage der Siegburger Studien herausgegeben, unter maßgeblichem Einsatz der Vereinsvorsitzenden und der Siegburger Stadtarchivarin Andrea Korte-Böger. Am Mittwoch wurde das Buch im KSI vorgestellt.

Auf die Idee für das Buch sei sie bei der Eröffnung des KSI im Mai gekommen, sagte Korte-Böger. Damals kam eigens Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Siegburg, und bei einem großen Fest strömten Tausende auf den Berg, um sich ein Bild vom „neuen“ Michaelsberg zu machen. „Mir war klar, man kann den Moment nicht einfach so im Sande verlaufen lassen. Die Entwicklung auf dem Michaelsberg musste festgehalten werden“, so Korte-Böger. Kurzentschlossen trat sie mit ihrer Idee an die Stadt und ihren Verein heran und bekam Zuspruch. Für das Buch gewann sie insgesamt 14 Autoren, die sich der Geschichte des Siegburger Wahrzeichens und des KSI aus verschiedenen Blickwinkeln nähern.

So schreibt der Benediktiner Marcel Albert über die Entwicklung seines Ordens in Siegburg. Die Gründung der Abtei durch Erzbischof Anno II. war 1064 auch die Geburtsstunde der Stadt Siegburg. Korte-Böger richtet den Blick auf die letzten 66 Jahre der Benediktiner in Siegburg – also von der Zerstörung der Abtei gegen Kriegsende bis in die Jahre 2010/11, als der Orden sich verabschiedete. Ausführlich schildert die Stadtarchivarin die Zeit des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit sowie die damaligen Grabungen.

Persönlichkeiten und Beiträge

Aber natürlich kommen auch Persönlichkeiten, wie der langjährige Abt Ildefons Schulte Strathaus und sein Nachfolger Placidus Mittler zur Geltung. Es waren auch die Benediktiner, die einst die Reihe „Siegburger Studien“ ins Leben riefen. Geprägt wurden sie über Jahrzehnte durch Pater Mauritius Mittler. Seit der Entscheidung von Joachim Kardinal Meisner, das KSI von Bad Honnef auf den Michaelsberg umzusiedeln, haben das Institut und die Abtei eine gemeinsame Geschichte, die auch dokumentiert wird.

Verschiedene Beiträge stellen die Arbeit des KSI vor, das 1947 auf Initiative von Joseph Kardinal Frings gegründet wurde. Aber auch die Arbeit der Unbeschuhten Karmeliten, die 2013 auf den Berg zogen, der KSI-Neubau und die städtischen Pläne für die Neugestaltung des Michaelsbergs sind Themen. KSI-Direktor Ralph Bergold sieht das Buch als ein Symbol für das endgültige Ankommen des Instituts auf dem Michaelsberg. „Wir sind zwar an einen neuen Ort gekommen, beginnen jedoch nicht neu, weil das KSI 70 Jahre Geschichte hat.“ Auch die Abtei habe schon viel erlebt. Beide Geschichtsstränge seien nun zusammengefügt worden. In jedem Gästezimmer des KSI wird ein Exemplar des Buches ausgelegt. „So wissen unsere Gäste, was hier ist und was hier war“, sagte Bergold.

Der Band 5 der Siegburger Studien, „Der Michaelsberg. In der Veränderung eine Chance“ ist im Rheinlandia Verlag erschienen und kostet 20 Euro.

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