Internet in der Region Breitbandausbau im Rhein-Sieg-Kreis liegt im Zeitplan

Rhein-Sieg-Kreis · Der Breitbandausbau in der Region schreitet voran. Bis voraussichtlich Ende 2021 sollen Bürger und Unternehmen im Rhein-Sieg-Kreis einen flächendeckenden Zugang zu schnellem Internet haben. Mindestens 30 Megabit pro Sekunde sollen dann fließen.

 Bringen schnelleres Internet in den Rhein-Sieg-Kreis: bunte Glasfaserkabel.

Bringen schnelleres Internet in den Rhein-Sieg-Kreis: bunte Glasfaserkabel.

Foto: dpa/Uli Deck

Von der Maßnahme profitieren 25 000 Haushalte, 2000 Gewerbebetriebe und 184 Schulen. Und trotz kleinerer Probleme liegt der Kreis mit seinem Unterfangen bislang im Zeitplan.

Der Spatenstich zum Großprojekt Breitbandausbau war am 1. September 2018 in Much. Es folgten Ruppichteroth, Eitorf, Lohmar, Windeck, Königswinter und Neunkirchen-Seelscheid. Ursprünglich sollte ab diesem Dezember auch der Anschluss von Haushalten in Hennef, Meckenheim, Rheinbach und Swisttal sowie von Schulen in Bornheim, Troisdorf und Niederkassel beginnen. Der Start in diesen Gebieten habe sich nun allerdings verzögert, teilte Landrat Sebastian Schuster am Rande der jüngsten Kreistagssitzung mit. In den betroffenen Kommunen ist die Telekom für den Ausbau verantwortlich. Es habe ein Missverständnis gegeben, ab wann die Zwei-Jahres-Frist für die Bauarbeiten beginne. Der Kreis sei von August ausgegangen, die Telekom von November.

So verschiebt sich der Abschluss der Bauarbeiten in Hennef, Meckenheim, Rheinbach und Swisttal auf November 2021. Ursprünglich sollten diese zwischen Januar und Juni 2021 abgeschlossen sein. Ähnliches gilt für den Ausbau der Schulen in Troisdorf, Niederkassel und Bornheim. Dieser verzögert sich bis September 2021, ursprünglich sollte er ebenfalls im Juni 2021 abgeschlossen sein.

Unterversorgung auf dem Land

Fest steht aber trotzdem: Die gesamten Bauarbeiten werden innerhalb des derzeitigen Zeitplans fertig werden. Nämlich – nach aktuellem Stand – bis Ende 2021. Die Ausbaulose teilen sich die Deutsche Telekom, Eifelnet und die Firma Innogy, die mit Netcologne zusammenarbeitet. Der Schwerpunkt des Breitbandausbaus liegt im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Denn: Besonders die ländlichen Gebiete in der Region waren bislang unterversorgt. Regelmäßig klagten Einwohner und Unternehmen über langsame Internetverbindungen. Vor allem in Much, Eitorf, Hennef, Königswinter, Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth und Windeck.

Ines Barczewski von der Kreiswirtschaftsförderung ist überzeugt, dass sich das nach dem Breitbandausbau ändern wird. Sie ist die Projektleiterin für den Ausbau des schnellen Internets. „Wir investieren in die Zukunft unserer Region“, sagt Barczewski. Der Ausbau steigere die Lebensqualität, ermögliche vielen Arbeitnehmern, im Homeoffice zu arbeiten – und verbessere letztendlich auch die Möglichkeiten für den Unterricht an insgesamt 184 Schulen im Kreis.

„Gleichzeitig stärken wir den Rhein-Sieg-Kreis als Wirtschaftsstandort“, sagt Barczewski. Vor zwei Jahren führte die IHK Bonn/Rhein-Sieg eine Standortumfrage durch. Knapp 1000 Unternehmen aus der Region bewerteten die Attraktivität des Rhein-Sieg-Kreises. Der Breitbandausbau stellte sich dabei als wichtigstes Kriterium für einen guten Standort heraus. Zufrieden waren die ansässigen Unternehmen mit dem vorhandenen Internet damals allerdings nicht. Sie gaben dem Netz lediglich eine Note von 3,4.

Bund und Land finanzieren

Der Breitbandausbau im Rhein-Sieg-Kreis wird zu großen Teilen mit Mitteln von Bund und Land finanziert. Insgesamt fließen 20 Millionen Euro in die Region. Besonders die finanzschwachen Kommunen erhalten dabei eine vollständige Unterstützung. Einen Eigenanteil tragen hingegen Königswinter, Lohmar, Wachtberg und Niederkassel. Den Schulausbau finanzieren außerdem Bad Honnef und Siegburg im eigenen Gebiet.

Im Kreis werden bei dem Großprojekt insgesamt 430 Kilometer Glasfaser neu verlegt. Am Ende des Ausbaus sind laut Barczewski 98 Prozent des Rhein-Sieg-Kreises mit schnellem Internet versorgt. Einzig 3400 Haushalte konnten bislang nicht in der Maßnahme berücksichtigt werden. Für diese „weißen Flecken“ solle in den kommenden Jahren eine neue Ausschreibung gestartet werden.

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