Kunstausstellungen Bonnerin stellt feuerroten Figuren im Siegburger Stadtmuseum aus

Siegburg · Die Bonner Künstlerin Marianne Pitzen stellt ihre feuerroten Figuren im Siegburger Stadtmuseum aus. Auch im Pumpwerk sind sie zu sehen - in der Farbe blau.

 Marianne Pitzen und ihre feuerroten Matronen im Siegburger Stadtmuseum

Marianne Pitzen und ihre feuerroten Matronen im Siegburger Stadtmuseum

Foto: Marie-Theres Demmer

Schulter an Schulter sitzen die feuerroten Matronen im Halbkreis im Untergeschoss des Siegburger Stadtmuseums. Feuerrot wie das Feuer der Brennöfen der Keramiker aus dem Rheinland oder wie die terracottafarbenen Tonwaren der Siegburger Töpfer. Es sei die Historie Siegburgs und die der Ausstellungsstücke im Stadtmuseum auf dem Marktplatz gewesen, die Marianne Pitzen auf die Idee zur Ausstellung gebracht haben. „Das Haus ist sehr attraktiv für Künstler. Es verbindet Kunst und Geschichte an einem Ort“, sagt Marianne Pitzen, die in dieser Woche ihren 70. Geburtstag feierte.

Von Mittwoch, 30. Mai, bis Freitag, 29. Juni, ist ihre Ausstellung mit dem Titel „Doppelbödig“ im Siegburger Stadtmuseum zu sehen, die am Donnerstagabend von Museumsleiterin Gundula Caspary und Siegburgs stellvertretender Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer eröffnet wurde. In Form von ausladenden Hauben tragen die Muttergottheiten die Weisheiten der keltischen aber auch der römischen Kultur auf den Köpfen. Lange, schlichte Gewänder bedecken ihre schlanken Körper.

„Die Frauen, die Pitzen definiert, tragen ihre Sinnhaftigkeit auf den Schulten und nicht davor. Ihre Figuren sind nicht von Männern definiert. Diese Frauen haben Rückgrat und Köpfchen“, sagte Gundula Caspary bei ihrer Eröffnungsrede. Seit im Bereich des Bonner Münsters rund 40 Weihsteine der römisch-keltischen Muttergottheit „Matronae Aufaniae“ gefunden wurden, lassen Pitzen die Matronen nicht mehr los.

Figuren aus zahlreichen Lagen Zeitungspapier

Ob in rot, weiß, blau oder auch manchmal in weiß: Die Gründerin des seinerzeit ersten Frauenmuseums in Bonn hat bereits eine Vielzahl ihrer Skulpturen gefertigt. Die Figuren bestehen ausschließlich aus vielen Lagen Papier, die in Schichten gekleistert sind. „Die vielen Schichten stehen für die Geschichte. Man kann viel aus der Vergangenheit lernen, um in der Zukunft besser darauf reagieren zu können“, sagte die Künstlerin bei der Vernissage.

Marianne Pitzens Matronen sind zurzeit an gleich zwei Ausstellungsstätten in Siegburg zu sehen. Ihre blauen „Wasserträgerinnen“ mit spitzen Kopfbedeckungen sind noch bis Freitag, 29. Juni, im Siegburger Pumpwerk ausgestellt.

Weitere Informationen zu den Ausstellungen auf www.siegburg.de.

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