Verkehr in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis Bonn und Kreis: Höherbewertung der Rheinquerung

Siegburg/Bonn · Die lange diskutierte Rheinbrücke zwischen Wesseling und Niederkassel soll im Bundesverkehrswegeplan in den vordringlichen Bedarf hochgestuft werden. Diese Forderung stellten die Planungsausschüsse von Bonn und Rhein-Sieg-Kreis am Dienstagabend in einer gemeinsamen Sitzung im Siegburger Kreishaus.

So viel Einmütigkeit in der Verkehrspolitik wie am Dienstagabend gab es schon lange nicht: Nach einer intensiven Debatte verabschiedeten die beiden Gremien eine Resolution, die sich an den Bundestag und den Bundesverkehrsminister richtet: „Die Bundesstadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis unterstützen einvernehmlich das Projekt Rheinquerung und zwar als kombinierte Brücke für den Schienen- und Autoverkehr. Sie bitten das Projekt mit bundesdeutscher Bedeutung neu zu bewerten“, heißt es in dem Beschluss.

Vorausgegangen war eine intensive Debatte, die sich etwa so zusammenfassen lässt: Man ist sich einig, dass man sich in einem Punkt uneinig ist – und lässt ihn daher weg. Natürlich wurde der jahrzehntealte Plan der sogenannten Südtangente, also die Autobahnspange zwischen der A 565 zwischen Bonn-Ückesdorf und der A 3 bei Hennef-Dambroich, thematisiert.

Der planungspolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion, Oliver Krauß, machte keinen Hehl daraus, dass er nach wie vor zu diesem Verkehrsprojekt steht, so wie auch Bert Moll von der CDU Bonn oder Rüdiger Gräf von der FDP-Kreistagsfraktion.

„Wenn wir aber ein verkehrspolitisches Zeichen setzen wollen, dann tun wir das dort, wo es auch Konsens gibt“, so Krauß, der zugab, dass die Südtangente „sehr strittig“ sei. Sein Appell: „Lassen Sie uns für die Rheinquerung ein deutliches Signal setzen und unsere unterschiedlichen Sichtweisen bei anderen Projekten respektieren.“

Einig war man sich aber auch, dass ein Neubau des Tausendfüßlers zwischen Endenich und Nordbrücke in seiner jetzigen Dimension überhaupt nicht sinnvoll sei. Die A 565 zwischen Lengsdorf und Bonn-Nordost müsse durchgehend sechsstreifig ausgebaut werden, so etwa die Rheinbacher SPD-Politikerin Ute Krupp.

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