Schrank in Brand gesetzt Bewährung für Siegburger Brandstifter

SIEGBURG · Wegen schwerer Brandstiftung ist ein 56-Jähriger vor dem Amtsgericht Siegburg zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt worden.

Mitte Mai hatte er den Kleiderschrank der Ehefrau im gemeinsamen Reihenhaus an der Brucknerstraße in Brand gesetzt, es entstand ein Schaden von 80.000 Euro. Zur Tatzeit befand sich niemand im Haus. Da der 56-Jährige zu diesem Zeitpunkt stark alkoholisiert war, wurde er vom Gericht als vermindert schuldfähig eingestuft.

1997 kam der Verurteilte aus Kasachstan nach Deutschland und war hier zehn Jahre lang erfolgreich als Ingenieur tätig. Aufgrund einer schweren Augenkrankheit verlor er 2007 seine Arbeit, in dessen Folge es bei ihm zu Alkohol- und Eheproblemen kam. Kurz vor der Tat teilte seine Ehefrau ihm mit, dass sie ihn mit dem gemeinsamen Sohn verlassen und das Haus verkaufen wollte.

Daraufhin sei es zu einem mehrtägigen Streit gekommen. "Ich hatte dann zwei Tage lang durchgetrunken", hatte er noch am ersten Verhandlungstag gesagt. An die Tat selbst konnte er sich nicht mehr erinnern. "Das ist wie im Nebel."

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er die Kleider seiner Frau anzündete, diese auf dem Handy anrief und zurück zum Haus beorderte. Er verließ nach der Tat das Haus, kam wenige Stunden später wieder und wurde von der Polizei im eigenen Keller verhaftet.

"Ich rate ihnen dringend zu einer Alkohol- und Verhaltenstherapie", empfahl die Richterin dem Siegburger. Er habe nun die Möglichkeit, seine Situation zu verbessern. Seine Frau reichte mittlerweile die Scheidung ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort