"Nacht der offenen Kirchen" in Siegburg Besinnung, Gebet und Begegnung

SIEGBURG · Aufgrund des großen Erfolges der ersten "Nacht der offenen Kirchen" 2012, beschlossen die in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Siegburg (ACK) zusammengeschlossenen Gemeinden - die katholische Pfarrgemeinde Sankt Servatius, die beiden evangelischen Kirchengemeinden Siegburg und Siegburg-Kaldauen sowie die Evangelisch-freikirchliche Christusgemeinde (Baptisten) - in diesem Jahr eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe.

 Der Chor der Christusgemeinde war zu Gast in der benachbarten Kirche Sankt Elisabeth.

Der Chor der Christusgemeinde war zu Gast in der benachbarten Kirche Sankt Elisabeth.

Foto: Paul Kieras

Am vergangenen Samstag luden sie wieder dazu ein, "ökumenische Luft zu schnuppern", wie es in der Ankündigung hieß.

Die zweite Auflage stand unter dem Motto "Geliebte Schöpfung!?" und thematisierte zum einen den bewussten Umgang mit unseren Ressourcen angesichts von Klima- und Umweltzerstörung, zum anderen sollte für die Gaben der Schöpfung gedankt werden. Auf der Agenda standen Beiträge verschiedener Chöre, Wechselvorträge aus Musik und Bibellesungen, Erläuterungen der Kirchenarchitektur und Kirchenfenster oder auch Bibliologe. Die einzelnen Programmpunkte an den drei Treffpunkten Sankt Elisabeth, Christusgemeinde und Auferstehungskirche dauerten jeweils rund 60 Minuten, dann bestand entweder die Gelegenheit zu Gesprächen bei einem Imbiss in lockerer Atmosphäre oder zum Wechsel der Örtlichkeiten. Dazu konnte ein kostenloser Pendelbus-Service genutzt werden.

Die Resonanz auf das Angebot war durchweg positiv, Gläubige quer durch alle Altersschichten fanden den Weg in die Kirchen. Arthur Welk von der Christusgemeinde begann den Abend nicht in der eigenen Kirche, sondern in Sankt Elisabeth, wo Ehefrau Herta mit dem Chor seiner Gemeinde Lieder und Texte zur Schöpfung bot. "Ich nehme dieses Jahr zum ersten Mal teil, finde es aber sehr schön, dass die Gemeinden etwas zusammen machen", zeigte er sich angetan von der Initiative der ACK. Ob er noch weiterziehen wollte, konnte er nicht sagen. "Wir schauen mal, was sich ergibt", lautete seine Antwort. Etwas ganz Besonderes erwartete derweil die Besucher in der Auferstehungskirche, wo der Kinderchor Sankt Marien das gesamte Musical "Franziskus" nach Szenen aus dem Leben des Franz von Assisi aufführte. Kurt Schöller und seine Frau Irene waren nicht nur von der Musik begeistert: "Das ist doch etwas anderes, als vor dem Fernseher zu hocken. Man findet einmal Ruhe vom Alltag und begegnet neuen Gesichtern."

Auch Siegburgs geistliche "Neubürger", die Unbeschuhten Karmeliten, waren vom Michaelsberg nach Sankt Elisabeth gekommen, wo die Gläubigen etwas über "Die Geschichte des Karmeliterordens" erfuhren. Dass man "Schöpfung schmecken" kann, bewies die Christusgemeinde zum Abschluss des Abends unter dem Programmpunkt "Austausch und Stärkung". Dann pilgerten die Gläubigen aller Gemeinden zum Ausklang des gelungenen Abends zu einem gemeinsamen Nachtgebet in die Auferstehungskirche.

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