Bethe-Stiftung Begleitung durchs Leben

SIEGBURG · Da ist die Schwangere, die ihr Kind nicht alleine großziehen kann. Das Paar, dessen Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Die Adoptivfamilie, die zueinanderfinden muss. Und da sind die Adoptierten, die nach ihren Wurzeln suchen. Sie alle finden seit 1925 Hilfe auf vielfältige Weise beim Adoptionsdienst des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF).

Im Rhein-Sieg-Kreis und Bonn stehen ihnen zwei Beraterinnen zur Seite, die sie über Jahre, mitunter ein Leben lang, begleiten. Um deren Arbeit weiterhin zu sichern, hat die Bethe-Stiftung eine Spenden-Verdoppelungs-Aktion gestartet.

Die von Hildegard Lucks geleitete Adoptionsvermittlung ist Anlaufstelle für Mütter, Schwangere sowie Adoptionsbewerber aus dem Kreis, aus Bonn und Teilen des Westerwaldes. Träger ist das Erzbistum Köln. Seit 2008 haben die Beraterinnen Christa Blei-Vornweg und Eva Gierling 80 Schwangere beraten und 13 Kinder vermittelt.

"Der Weg zur Adoption ist ein langwieriger Prozess für alle", sagt Eva Gierling. Die Sicherung des Kindeswohls stehe stets an oberster Stelle. "Wir schauen sehr genau, wo das Kind seinen richtigen Platz findet", ergänzt Christa Blei-Vornweg. Sie unterstützen auch die Mütter, die sich bis zum Schluss für oder gegen ihr Kind entscheiden können. Eine Unwägbarkeit, auf welche die Beraterinnen potenzielle Adoptiveltern vorbereiten. Am Ende müssten, so Gierling, alle mit der Entscheidung leben können. Dabei helfen sie und ihre Kollegin.

"Wir sind der einzige staatlich anerkannte Adoptionsdienst in freier und zudem konfessioneller Trägerschaft in der Region", erklärt SkF-Geschäftsführerin Elisabeth Schmitz. Die Betroffenen wüssten diese Alternative zur öffentlichen Vermittlung zu schätzen. "Aber es wird zunehmend schwieriger für uns, die Spanne zwischen den anfallenden Kosten und unseren Mitteln zu schließen", so Schmitz. Denn obwohl staatlich anerkannt, werde ihr Dienst nicht staatlich gefördert.

70 Prozent seines Geldes bezieht er aus kirchlichen Mitteln. "Einzelne Jugendämter unterstützen uns mit kleinen freiwilligen Zuschüssen." Den Rest müsse der SkF selbst auftreiben. "Bislang haben wir es immer geschafft." Damit das auch in diesem Jahr so ist, ist Helene Hammelrath von der Bethe-Stiftung in die Siegburger SkF-Geschäftsstelle gekommen. Das Kölner Ehepaar Bethe gründete die Stiftung 1996, um mit seinem Vermögen in erster Linie gezielt Kindern zu helfen. "Alle Spenden, die in den kommenden drei Monaten für den SkF-Adoptionsdienst eingehen, verdoppeln wir", erklärt Helene Hammelrath. Das Limit der Wohltäter liege bei bei 5000 Euro, so dass am Ende im Idealfall 10 000 Euro in den Topf des SkF fließen.

Mehr Informationen zum SkF-Adoptionsdienst und zur Aktion gibt es online unter www.skf-bonn-rhein-sieg.de.

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