BTHVN 2020 Beethoven-Programm im Rhein-Sieg-Kreis genehmigt

Rhein-Sieg-Kreis · Die Ideen für BTHVN 2020 im Kreis sind genehmigt, die Fördersumme für das Jubiläumsjahr liegt bei 1,5 Millionen Euro. Fünf Schwerpunkte sind gesetzt: Beethoven als Bonner Bürger, als Tonkünstler, als Humanist, als Visionär und als Naturfreund.

Ingesamt 1,5 Millionen Euro für das Programm zum Beethoven-Jubiläum 2020 sind jetzt im Rhein-Sieg-Kreis genehmigt. „Wenn Sie sich die 18 Projekte anschauen, werden Sie ganz großes bürgerschaftliches Engagement sehen, das dahinter steckt“, sagte Rainer Land, Leiter des Kultur- und Sportamts des Kreises, bei der Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstagabend im Kreishaus.

Christian Lorenz, Künstlerischer Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums Gesellschaft, stellte den Ausschussmitgliedern die fünf Schwerpunkte des Jubiläumsjahres zu Ludwig van Beethoven als Bonner Bürger, als Tonkünstler, als Humanist, als Visionär und als Naturfreund vor. „Er hat die Grenzen seiner Zeit gesprengt und war einer der ersten modernen Künstler, der nicht zur Ehre Gottes oder zur Verherrlichung eines Fürsten komponierte“, sagte Lorenz.

Das Programm zum Jubiläum solle eine große Bürgerinitiative werden. Das zeigt schon der Auftakt mit „Beethoven bei uns“ am 14. und 15. Dezember 2019, wenn deutschlandweit Hauskonzerte stattfinden werden. „Sie alle können mitmachen in Ihren Häusern, Betrieben, Arztpraxen oder an anderen Orten“, rief Lorenz zum Mitmachen auf.

Unter den genehmigten Förderprojekten für BTHVN 2020 sind vielfältige Veranstaltungen von der Kunstperformance über das Picknick im Grünen bis zum Chorfestival. Auch das Volumen ist sehr unterschiedlich: Jeweils 5000 Euro aus der aktuellen dritten Förderrunde gehen etwa an den Bürgerverein Meckenheim und das Seniorenwohnstift Beethoven in Bornheim, die besondere Konzerte planen.

Den mit 190.000 Euro größten Betrag bekommt die Stadt Bad Honnef, die für 2020 ein großes Festival „Lieder. Freude. Miteinander“ plant. Studierende der Alanus Hochschule in Alfter wollen sich dem Komponisten mit einer Performance annähern, was mit 50.000 Euro unterstützt wird. Insgesamt umfasst die dritte Förderrunde rund 526.000 Euro, wodurch die Summe kreisweit insgesamt auf rund 1,5 Millionen Euro angestiegen ist. Ein stolzer Betrag und ein Programm, das sich sehen lassen kann, befand der Kulturausschuss am Donnerstagabend.

Neben Konzerten viele weitere Veranstaltungen geplant

Doch das ist noch nicht alles: Es gibt zusätzlich Eigenveranstaltungen der Bonner Jubiläums Gesellschaft wie die lange Beethovennacht, die über die Stadtgrenzen hinweg ausgerichtet werden. 2019 werden im Rhein-Sieg-Kreis außerdem elf Info-Stelen des Beethoven-Rundgangs aufgestellt. Sie weisen auf Orte mit Beethoven-Bezug hin, zum Beispiel an der Abtei auf dem Siegburger Michaelsberg, wo das junge Genie einst Orgel spielte.

Der Themenschwerpunkt „Beethoven als Naturfreund“ lässt sich laut Christian Lorenz im Kreis besonders gut abbilden, denn Beethoven war nicht nur im Schiff auf dem Rhein unterwegs. Er hat schon als Kind an vielen Orten in der Region Orgel- und Klavierkonzerte gegeben. Daran soll von Mai bis September 2020 das Festival „Beethoven-Picknick“ in Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg erinnern. Geplant ist Musik im Freien für die ganze Familie. Förderung: 179.000 Euro. Der Humanist steht beim Wettbewerb „Beethoven reloaded“ von Katholisch-Sozialem Institut, Stadtmuseum Siegburg und Kreis im Mittelpunkt. Künstler sollen sich mit Beethovens musikalischem Werk und seiner humanistischen Einstellung auseinandersetzen.

Einige Projekte befinden sich noch in der Vorbereitung für die nächste Förderrunde. So ist zum Beispiel ein Laienorchester-Festival in Wachtberg geplant. Unter dem Motto „Junges Europa trifft Beethoven“ soll es Begegnungen zwischen jungen Menschen aus Rheinbach, Meckenheim und Swisttal mit den jeweiligen Partnerkommunen geben. Dezernent Thomas Wagner ist bereits voller Vorfreude: „Es wächst sehr viel an kultureller Arbeit, was uns allen zugute kommt.“ Man müsse allerdings langsam aufpassen, dass es nicht zu viel werde, um alle Veranstaltungen auch entsprechend vermarkten zu können.

Der Kulturausschuss sah noch ein ganz anderes Problem und verwies auf die Großbaustellen und die Verkehrsprobleme in Bonn und der Region. Die Besucher müssten bei den zahlreichen Veranstaltungen rund um den 250. Geburtstag des Komponisten auch pünktlich ankommen.

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