Flüchtlingsunterkunft Am Kannenofen in Siegburg Beeinträchtigungen durch Bau befürchtet

SIEGBURG · Fragen zur Flüchtlingsunterkunft selbst, die Am Kannenofen entstehen soll, gab es bei der Bürgerinformation im Marienheim am Dienstagabend nicht. Vielmehr beschäftigten einige Anlieger die Beeinträchtigungen während der Bauzeit.

 Auf der früheren Pferdewiese hinter dem Pfarrheim von Sankt Anno wird eine Flüchtlingsunterkunft gebaut.

Auf der früheren Pferdewiese hinter dem Pfarrheim von Sankt Anno wird eine Flüchtlingsunterkunft gebaut.

Foto: Holger Arndt

Viele fürchteten, ihre Grundstücke nicht mehr erreichen zu können oder keinen Parkplatz mehr zu finden. Christa Feld von der Flüchtlingsinitiative Lohmar-Siegburg bereitete der langwierigen Diskussion schließlich ein Ende: „Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, und bei allem Verständnis für die Sorgen um Ihre Vorgärten: Da kommen Menschen, die vor Krieg und Katastrophen geflüchtet sind und viel Elend erlebt haben“, mahnte sie und bekam dafür viel Applaus.

Bürgermeister Franz Huhn, der den Informationsabend moderierte, ging auf den Unmut der Nachbarschaft ein: „Wir reden hier von sechs Wochen eventueller Einschränkungen und die wird es nicht einmal jeden Tag geben.“

Zuvor hatte die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger die temporär geänderte Verkehrsführung vorgestellt. Sie versprach, die Stadt werde auf eventuelle Probleme, die jetzt noch nicht erkennbar seien, flexibel und umgehend reagieren. Ganz ohne Behinderungen gehe es aber nicht, betonte sie.

Huhn gab einen Überblick über den aktuellen Stand. Das Erzbistum habe der Stadt das hinter dem Marienheim gelegene Grundstück verpachtet. Mit dem Pachtzins bezahle die Kirche Sozialarbeiter vom SKM, die später die Betreuung der Flüchtlinge übernehmen.

Die Fassade des Neubaus wird verputzt, damit er sich besser in die Umgebung einpasst. Es entstehen acht Wohnungen mit je 65 Quadratmetern, in denen jeweils bis zu sechs Flüchtlinge wohnen können.

Zwei Treppen führen ins Obergeschoss. Gegenüber des Eingangs im Erdgeschoss ist ein Gemeinschaftsraum, der als Lager und für Waschmaschinen dient. Im Obergeschoss gibt es einen Besprechungsraum, wo die Betreuer und Bewohner notwendige Hilfeleistungen besprechen können.

Ein Hausmeister wird rund um die Uhr ansprechbar sein, ebenfalls ein privater Sicherheitsdienst. „Auch die Polizei wird das Objekt verstärkt beobachten, um die Sicherheit für Bewohner und Nachbarn zu gewährleisten“, sagte Huhn.

Derzeit laufen Erdarbeiten und die Baustelleneinrichtung, Mitte August wird die Bodenplatte gegossen. Die Anlieferung und Montage der Baumodule erfolgt Ende August, der Rohbau soll Mitte September stehen. Dann beginnen die Ausbauarbeiten. Wenn alles nach Plan läuft, können die Bewohner Mitte Dezember einziehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort