Interview mit Guido Cantz "Authentizität ist mir sehr wichtig"

Er spielt Fußball, Klavier und Schlagzeug und spricht vier Sprachen: Englisch, Sächsisch, Bayerisch und natürlich Kölsch. Seit fast 25 Jahren begeistert Guido Cantz sein Publikum. Schnell war klar, dass Cantz mit seiner schlagfertigen, pointierten Art mehr kann als Karneval, den er seit 1991 mit seinen Auftritten bereichert.

 Guido Cantz in Aktion.

Guido Cantz in Aktion.

Foto: Ingo Eisner

Seit 1998 ist er regelmäßig als Moderator und Comedian im Fernsehen zu sehen, seit 2010 moderiert er das Unterhaltungsflagschiff "Verstehen sie Spaß", dem er neues Leben einhauchte. Dass da immer noch Zeit bleibt, Bücher zu schreiben und mit eigenen Programmen durch Deutschland zu touren - Cantz kann's. Am Freitag gastiert der "Mann für alle Fälle" mit seinem aktuellen Programm "Cantz schön clever" in der Mehrzweckhalle Meiersheide. Mit Guido Cantz sprach Ingo Eisner.

Herr Cantz, sie treten ja mittlerweile regelmäßig in Hennef auf. Gefällt ihnen die Stadt?

Guido Cantz: Sehr sogar, obwohl ich bisher noch keine Gelegenheit hatte, mir mal die Innenstadt anzusehen. An das Kur-Theater habe ich eine gute Erinnerung und die mittelalterliche Stadt Blankenberg habe ich mir mit meiner Familie angesehen. Vor einer Woche habe ich mit der Troisdorfer Ü 40-Mannschaft in Hennef Fußball gespielt. Ich freue mich sehr auf den Auftritt im Kur-Theater in Hennef.

Was unterscheidet ihr aktuelles Programm "Cantz schön clever" von, sagen wir mal, ihrem ersten eigenen Soloprogramm "Cantz schön frech" und was erwartet den Besucher am Freitag?

Cantz: Es wird mehr Musik geben als bisher. Ich stamme aus einer musikalischen Familie und spiele seit meinem neunten Lebensjahr Klavier. Später kam noch Schlagzeug dazu. Mir macht es einfach Spaß, einen Abend abwechslungsreich zu gestalten und immer mal wieder ein paar Lieder zu präsentieren. Inhaltlich dreht sich das Programm ein wenig um meinen Hang zur Besserwisserei. Meine Frau sagte, ich soll das doch einfach mal auf die Bühne bringen und das mache ich jetzt.

Welcher Teil ihres Berufs macht ihnen eigentlich mehr Spaß? Der des herumreisenden Comedians und Karnevalisten oder der des Fernsehmoderators?

Cantz: Jeder Teil. Die Mischung aus all dem macht mir einfach Spaß und ich fände es sehr langweilig, wenn ich nur eine Sache machen würde. Bisher bekomme ich alles unter einen Hut und es funktioniert nach wie vor gut.

Bleibt bei all dem, was sie machen, überhaupt noch Zeit für ihre Familie und ihre Hobbys?

Cantz: Also für die Familie schon, da nehmen wir uns immer mal wieder Auszeiten und bekommen das auch gut organisiert. Für meine Hobbys, wie Fußballspielen, bleibt bei meinem Terminplan leider weniger Zeit.

Wo holen sie sich ihre Inspirationen für ihre Programme her?

Cantz: Das sind zumeist Alltagssituationen, die ich mir notiere und dann aufgreife. Wichtig ist mir allerdings, immer auf aktuelle Ereignisse einzugehen. Der Zuschauer soll schon merken, dass da jemand vor ihm steht, der sich Gedanken macht und auch Zeitung liest.

Gibt es Vorbilder?

Cantz: Natürlich gibt es die. Otto Waalkes war am Anfang meiner Karriere ein großes Vorbild. Ich habe aber auch viele Kollegen, die ich richtig gut finde, wie Atze Schröder.

Viele Menschen meinen ja, dass jeder Mensch, der aus beruflichen Gründen auf der Bühne lustig ist, auch privat keine Pointe auslässt. Wie ist das bei Ihnen?

Cantz: Meine Patentochter sagte neulich: "Der Guido ist im Fernsehen genau so, wie zu Hause". Das ist ein großes Kompliment für mich, denn Authentizität ist mir immer sehr wichtig. Es macht überhaupt keinen Sinn, eine Rolle nur zu spielen. Das kommt irgendwann raus.

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