Das Rote Kreuz entstand aus einer Notsituation heraus. Der Schweizer Kaufmann Henry Dunant erlebte als Augenzeuge 1859 die grausame Schlacht von Solferino mit Tausenden von toten und verwundeten Soldaten und legte den Grundstein für eine der heute größten Bürgerbewegungen weltweit.

Allein im Rhein-Sieg-Kreis engagieren sich über 1000 haupt- und ehrenamtliche "Rotkreuzler" für die Bürger. Gerade die ehrenamtliche Tätigkeit, durch die das vielfältige Hilfsangebot des DRK erst möglich ist, sei "für beide Seiten, für die ehrenamtlich Tätigen, aber auch die betreuten Personen, eine der wichtigsten menschlichen Erfahrungen und darüber hinaus eine Bereicherung für das Leben", sagte Landrat Frithjof Kühn bei der Ausstellungseröffnung zusammen mit dem zweiten Vorsitzenden des DRK-Kreisverbandes, Will Meiss.

Kühn lobte die hohe Qualität, Schnelligkeit und Effektivität der einzelnen Ortsverbände, auf deren gute Zusammenarbeit er sich verlassen könne. Er betonte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Wichtigkeit des Ehrenamtes, ohne das "unser Staats- und Gesellschaftsgebilde nicht lebensfähig" sei.

Er warnte auch vor dem Zerfall ehrenamtlicher Strukturen beim Rettungsdienst und im Bevölkerungsschutz durch die Ausschreibungspflicht für Kommunen, wodurch auch private Anbieter beteiligt werden. Er wolle sich auf jeden Fall dafür einsetzen, dass auch das Ehrenamt als Kriterium Berücksichtigung findet.

Nico Gay vom DRK-Kreisverband denkt darüber hinaus an den Wegfall der "Verzahnung" im Rettungsdienst. "Beim DRK kennen wir uns alle untereinander und können schnelle Hilfe durch kurze Kommunikationswege leisten", so sein Argument pro Wohlfahrtsverbände. Ob das bei privaten Rettungsdiensten ebenfalls gewährleistet sei, wage er zu bezweifeln, so Gay.

Die Ausstellung "150 Jahre DRK" ist bis zum 7. August im Foyer des Kreishauses in Siegburg zu sehen.