Bundestagswahl am 24. September Auch Jugendliche unter 18 Jahren bekommen eine Stimme

Siegburg · Für ein Projekt der Bundeszentrale für politischen Bildung und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geben junge Siegburger ihre Stimme bei der deutschlandweiten U-18-Wahl ab. Die Aktion startet auch in Hennef.

 Kreisjugendseelsorge, Katholische Jugendagentur Bonn, Jusos sowie Pfadfinder, Grüne Jugend und Linksjugend laden zur U-18-Wahl.

Kreisjugendseelsorge, Katholische Jugendagentur Bonn, Jusos sowie Pfadfinder, Grüne Jugend und Linksjugend laden zur U-18-Wahl.

Foto: Sofia Grillo

Bei der Bundestagswahl am 24. September sind nur deutsche Bürger ab 18 Jahren wahlberechtigt. Die Jugendverbände aus Siegburg und dem Rhein-Sieg-Kreis wollen jedoch auch den Jugendlichen unter 18 Jahren eine Stimme geben: Sie beteiligen sich an der deutschlandweiten U-18-Wahl. Das Projekt der Bundeszentrale für politischen Bildung und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche wählen gehen und sich politisch sichtbar ausdrücken.

Die Teilnahme muss in den jeweiligen Kommunen von Jugendverbänden selbst organisiert werden. In Siegburg hat erstmalig die Katholische Kreisjugendseelsorge Rhein-Sieg und Altenkirchen zusammen mit der Katholischen Jugendagentur Bonn und den Jusos in Siegburg die Teilnahme in die Hand genommen. Erst im August habe die Planung für die U-18-Wahl begonnen, sagte Pfarrer Thomas Taxacher von der Kreisjugendseelsorge. „Wir wollen die unter 18-Jährigen für Politik begeistern, mit ihnen ins Gespräch kommen und ihnen ein Forum für politische Fragen bieten.“

Bei der Planung sei alles sehr schnell gegangen, erinnert sich Zeynep Kirli von den Siegburger Jusos. Zuerst hätten sie alle weiteren politischen Jugendorganisationen aus Siegburg und dem Kreis angeschrieben und angeboten, sich zu beteiligen. Zugesagt haben die Linksjugend Solid des Rhein-Sieg-Kreises, die Grüne Jugend Rhein-Sieg und die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg des Bezirks Rhein-Sieg. „Ich finde es super, dass wir uns so vernetzen konnten und ins Gespräch gekommen sind“, sagt Taxacher über die gemeinsame Arbeit der Jugendorganisationen. Auch der Vorsitzende der Jusos Siegburg, Lukas Wagner, findet das gemeinsame Engagement wichtig. „Die Demokratie zu stärken, ist eine überparteiliche Aufgabe. Die Interessen der Parteien stehen da an zweiter Stelle“, so Wagner. Bei der U-18-Wahl soll nicht nur ein Kreuz auf einen Zettel gesetzt, sondern auch informiert werden. Dafür haben sich alle beteiligten Jugendorganisationen verschiedene Aktionen ausgedacht. Am Mittwoch, 13. September, sind die Jugendlichen zu einem Speeddating mit den Parteien eingeladen. Die politischen Parteien stellen dann ihre Wahlprogramme im Einzelnen vor.

Am Donnerstag, 14. September, werden politische Themen erörtert. An verschiedenen Thementischen erfahren die Jugendlichen mehr über Kommunalpolitik. Am Freitag, 15. September, gibt es eine Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten des Wahlkreises 97, Alexander Neu (Die Linke), Sebastian Hartmann (SPD) und Lisa Anschütz (Bündnis90/Die Grünen). „Jugendbeteiligung in der Politik sieht in Siegburg etwas mau aus. Aber das Interesse ist da, es gibt nur zu wenig Möglichkeiten, sich einzubringen“, sagt Zeynep Kirli. Die U-18-Wahl sei ein erster Schritt, um das zu ändern. Die katholische Jugendagentur habe da noch ein anderes Interesse, so der Mitarbeiter Alexander Brus. „Wir wollen den Jugendlichen Hilfestellungen beim Erwachsenwerden geben, und zu einem erwachsenen Leben gehören auch Wahlen.“

Weitere Informationen zur U-18-Wahl gibt es unter www.u18.org.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort