Siegburger Gericht verurteilt Täter zu Geldstrafe Ärger über toten Hund: Frührentner zerstört Auto mit Beil
SIEGBURG/SANKT AUGUSTIN · Weil er das Auto einer Pflegekraft mit einem Beil völlig zerstörte, muss ein 58-jähriger Frührentner 1000 Euro Geldstrafe zahlen. Dazu hat ihn das Amtsgericht Siegburg verurteilt. Der Grund für seinen Ausraster: Der Hund seiner Ex-Partnerin war während eines Parkplatzstreits überfahren worden.
Im April hatte die Mitarbeiterin eines Pflegedienstes im Hof eines Mehrfamilienhauses in Sankt Augustin einen für die Anwohner reservierten Parkplatz benutzt - wie bereits öfter in der Vergangenheit. Weil sich ein ankommender Anwohner darüber aufregte, bot sie an, ihren Wagen umzuparken. Dazu aber musste der Anwohner sein Fahrzeug zurücksetzen. Dabei überrollte er mit seinem Auto den Hund einer ebenfalls im Haus wohnenden Frau. Die Frau fiel angesichts ihres in einer Blutlache liegenden toten Hundes in Ohnmacht. Eine weitere Nachbarin verständigte den Angeklagten, den ehemaligen Lebensgefährten der Hundehalterin, der umgehend am Unfallort auftauchte.
Dort angekommen, machte er die Pflegekraft wegen ihres Falschparkens als die eigentlich Schuldige am Tod des Hundes aus - obwohl er wusste, wer den Hund tatsächlich überfahren hatte. Er war so erregt, dass er aus seinem Kofferraum ein Beil holte und damit wie von Sinnen auf das Fahrzeug der Pflegekraft einschlug. Er zerstörte den Wagen vollkommen. Bis auf die Reifen war kein unbeschädigtes Bauteil, Karosserie und Scheiben wären massiv beschädigt. Die Reparaturkosten hätten etwa 14 000 Euro betragen, das Fahrzeug war jedoch nur noch 3500 Euro wert. Diesen Betrag bekam die Pflegekraft von der Haftpflichtversicherung ihres Arbeitgebers ersetzt.
Der bis dato unbescholtene Angeklagte sah zwar ein, dass er für seine Tat gerade stehen musste und akzeptierte das Urteil. Gleichzeitig bat er aber vor Gericht um Verständnis. Der Schmerz über den Tod des Hundes habe ihn so übermannt, dass er sich zu der Tat habe hinreißen lassen.
