Sportanlagen in Siegburg Stadionsanierung beginnt im Mai

Siegburg · Die Tage von tiefen Rissen in Belag und Wassergraben, von Unebenheiten auf Weitwurfanlage und Rasenplatz sind gezählt. Siegburg investiert rund 1,3 Millionen Euro in marode Sportanlagen.

Anfang Mai beginnt die umfassende Sanierung der Sportanlagen im Walter-Mundorf-Stadion. Fünf Monate Bauzeit sind für die Erneuerung der Leichtathletik-Anlagen und des Rasenplatzes sowie der Einrichtung einer Trainingsbeleuchtung veranschlagt. Kostenpunkt: rund 1,3 Millionen Euro. Diese Eckdaten, verbunden mit einer Darstellung der konkreten Planung, hat der Siegburger Sportausschuss am Dienstagabend bei Enthaltung der Linken zustimmend zur Kenntnis genommen.

Wie mehrfach berichtet, hatten sich die Leichtathleten des LAZ Puma Rhein-Sieg im Sommer 2015 an die Politik gewandt und auf massive Mängel an der Laufbahn hingewiesen. Nur punktuell waren Schäden in der Vergangenheit ausgebessert worden. Nach einem Ortstermin handelte die Politik, beschloss die Sanierung der Laufbahn, und der Rat ließ auf Grundlage eines Richtpreisangebots 400 000 Euro in den städtischen Haushalt einstellen.

Erst die sich daran anschließenden eingehenden Untersuchungen ergaben im vergangenen Jahr, dass es mit der Erneuerung des Laufbahnbelags allein nicht getan ist. Und dass die bereitgestellten Mittel bei Weitem nicht ausreichten. Die Sanierungskosten stiegen auf rund 1,3 Millionen Euro. Entsprechende Mittel hat der Rat im Dezember in den Etat einstellen lassen.

Die Schäden im Detail

„Die Probleme sind deutlich tiefergehend, wirken sich auf den Unterbau aus“, begründete der von der Stadt beauftragte Ingenieur Markus Fischer die Mehrkosten. Die Asphaltschicht ist von Rissen durchzogen. Zudem beschränken sich die Schäden nicht auf die Laufbahn. Massiv sind sie auch an Stabhoch- und Weitsprunganlage oder Wassergraben. „Die Kunststoffflächen entsprechen nicht mehr den Anforderungen“, so Fischer.

Beim Naturrasenplatz sei der Baugrund wasserundurchlässig, und die Drainschicht lasse nicht ausreichend Wasser durch. Fischer stuft die Schäden im Stadion an der Bernhardstraße dennoch als normale Verschleißerscheinungen ein. Die seien vergleichbar mit dem Zustand anderer etwa 40 Jahre alter Anlagen. Die Verkehrssicherheit war und ist gewährleistet, versichert die Stadtverwaltung. Dafür trägt der Siegburger Sportverein 04 (SSV 04) als Pächter Sorge.

Drei Varianten einer Sanierung hatte das Ingenieurbüro 2016 ausgearbeitet. Sie unterschieden sich etwa durch die Anzahl der Laufbahnen (sechs oder acht), den Standort der Stabhochsprunganlage oder zusätzliche Sprintstrecken. In die Entscheidung für einen der Vorschläge waren in den vergangenen Monaten Sportvereine und Schulen, die das Stadion nutzen, eingebunden.

Die Lösung

Künftig wird es im Stadion acht statt der bisher sechs Bahnen geben. „Das entspricht dem Wettkampfstandard und ist eine deutliche Verbesserung für die Leichtathleten, aber auch für den Schulsport“, sagt Stadtsprecher Jan Gerull. Die Stabhochsprunganlage wandert von der Tribüne weg auf die gegenüberliegende Stadionseite zu den beiden Weitsprunganlagen. Es gibt neue Anlagen für Hammer-, Diskus- und Speerwurf sowie für Kugelstoß, der Naturrasen wird samt Berieselungsanlage erneuert – und der Platz erhält eine Trainingsbeleuchtung. „Die Tribüne und die Umkleiden werden zunächst nicht saniert“, so Gerull.

„Wir sind alle sehr zufrieden mit der Lösung“, beschreibt Oliver Schmidt (SPD) die einhellige Stimmung im Gremium. Der Frage, wie und wo die Schulen und Sportvereine während der Sanierung trainieren können, geht die Stadt nach. „Die Fußballer des SSV nutzen den Kunstrasenplatz vor dem Stadion“, sagt Gerull. Die LAZ erhält längere Trainingszeiten in der Vierfachturnhalle am Annogymnasium. Zudem gebe es Gespräche, ob nicht die Sportanlagen auf dem Gelände der Brückbergkaserne für den Schulsport genutzt werden könnten.

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