Abteikirche auf dem Michaelsberg Siegburger Förderer erfüllen Wunsch der Karmeliten

Siegburg · Die Krypta der Abteikirche hat jetzt einen eigenen Tabernakel. Der Verein der Freunde und Förderer des Michaelsberges macht Restaurierung, Transport und Installation möglich.

 Andrea Korte Böger und Ralph Bergold gewähren einen Einblick in den noch ungeweihten Tabernakel.

Andrea Korte Böger und Ralph Bergold gewähren einen Einblick in den noch ungeweihten Tabernakel.

Foto: Paul Kieras

Es sei wie „eine Fügung“, dass sich der Tabernakel, mit dem die Krypta der Abteikirche St. Michael ab sofort ausgestattet ist, perfekt in das Umfeld einpasse, erklärte der Direktor des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI), Ralph Bergold, bei einem Pressetermin in der Krypta. Da er vor einem Fenster platziert ist und Vorder- und Rückwand aus dickwandigen, lichtdurchlässigen Bergkristallplatten bestehen, „leuchtet er bei Sonne in einem unglaublichen Licht“, schwärmte die Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Michaelsberges, Andrea Korte-Böger.

Ihr Verein hatte den Transport, die Restaurierung sowie die Installation des sakralen Kunstwerks organisiert und auch sämtliche Kosten dafür übernommen, wofür Bergold sich ausdrücklich bedankte. Ausschlaggebend für die Anschaffung war laut Korte-Böger der Wunsch der Ordensbrüder des Karmels auf dem Michaelsberg nach einem eigenen Tabernakel für die Krypta, die sie für Hausgottesdienste mit Besuchern des KSI und ihre Stundengebete nutzen.

„Diesem Wunsch hat sich der Verein nun zum fünften Geburtstag des Karmels angenommen“, so Korte-Böger. Der Tabernakel wurde 1978 durch Heinrich Gerhard Bücker geschaffen und in der Kapelle des Wilhelm-Böhler-Hauses in Bonn, das der Deutschen Bischofskonferenz gehört, aufgestellt – zusammen mit einem sogenannten Ambo, einem Lesepult, an dem die Lesung, das Evangelium und die Fürbitten vorgelesen werden, jeweils einem Ständer für die Osterkerze und das „Ewige Licht“ sowie einer Weihwasserschale und einer Auflagefläche für das „Ziborium“, das Gefäß, in dem die geweihten Hostien im Inneren des Tabernakels aufbewahrt werden.

Das gesamte Ensemble wanderte vor vielen Jahren aufgrund von anstehenden Renovierungsarbeiten in den Keller und wurde dort von Anna Pawlik, Erzdiözese Köln, wiederentdeckt. „Dank der Unterstützung der zuständigen Stellen im Erzbistum Köln konnte die gesamte Kapelleneinrichtung übernommen werden, die in den zurückliegenden Wochen in der Kunstschmiede Hoppen in Linz-Dattenberg umfassend aufgearbeitet und wiederhergestellt wurde“, berichtete Korte-Böger. Fast wäre das Vorhaben allerdings gescheitert, denn in jeder Kirche darf nur ein Tabernakel vorhanden sein.

Nach dem Votum des Liturgie-Sachverständigen und der Kunstkommission des Erzbistums Köln kann außer in der Kirche St. Michael ein weiterer Tabernakel in der Krypta aufgestellt werden, da diese wie ein eigener Kirchenraum betrachtet werden könne. Korte-Böger wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es zwischen den Weltkriegen schon einen Tabernakel gegeben habe, allerdings damals in einer Wand integriert.

Die Tabernakeleinsetzung findet am Sonntag, 23 September, 12 Uhr, statt, an dem mit einer Messe auch Kirchweih und der fünfte Karmelgeburtstag gefeiert werden.

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