Bäder in Siegburg und Sankt Augustin Schwierige Suche nach Rettungsschwimmern für Freibäder

Rhein-Sieg-Kreis · In den Freibädern in Sankt Augustin und Siegburg gibt es Probleme bei der Suche nach Rettungsschwimmer-Nachwuchs. Im Oktopus wäre mindestens eine weitere Fachkraft nötig, um das Team zu entlasten.

 Der 22-jährige Yassine Goudi arbeitet seit über einem Jahr im Siegburger Oktopus.

Der 22-jährige Yassine Goudi arbeitet seit über einem Jahr im Siegburger Oktopus.

Foto: Marie-Theres Demmer

An den besonders heißen Sommertagen suchen viele Besucher Abkühlung im kühlen Nass der Freibäder der Region. Da das Freibad im Troisdorfer Aggua in diesem Sommer wegen Renovierungsarbeiten geschlossen bleibt, strömen die Schwimmer vermehrt ins Siegburger Oktopus und ins Sankt Augustiner Freibad. Dort haben am Beckenrand Bademeister und Rettungsschwimmer ein wachsames Auge auf die Badegäste. Das bringt viel Verantwortung mit sich. Arbeitszeiten in den frühen Morgenstunden oder am Wochenende machen den Beruf für viele unattraktiv. Bäder müssen aufgrund von Personalmangel die Öffnungszeiten verkürzen oder gar komplette Tage schließen.

Auch das Siegburger Oktopus hat Schwierigkeiten, Fachangestellte für den Bäderbetrieb zu finden. „Wir suchen eigentlich durchgehend Mitarbeiter“, sagt der Betriebsleiter Denis Jakobs. Vor rund drei Monaten schrieben die Siegburger Stadtbetriebe eine Stelle aus. „Bis heute hat sich noch niemand darauf gemeldet“, sagt Jakobs. Das sei hauptsächlich auf die unattraktiven Arbeitszeiten zurückzuführen, meint er. „Montags starten die Festangestellten aufgrund der Grundreinigung bei uns um vier Uhr morgens. Zusätzlich haben wir 363 Tage im Jahr geöffnet. Das macht den Beruf nicht sehr attraktiv für die heutige Arbeitswelt“, erläutert der Betriebsleiter.

Im Oktopus arbeiten zurzeit fünf fest angestellte Fachkräfte für Bäderbetriebe. Mindestens ein weiterer Mitarbeiter wäre nötig, um das Team zu entlasten. „Es muss nur einer Urlaub haben oder auf einen Lehrgang gehen, und es wird schwierig“, so Jakobs.

An Hitzetagen auch Sicherheitsdienste

Zusätzlich zu den festen Mitarbeitern sind rund 20 Rettungsschwimmer im Einsatz. Das habe in diesem Sommer gut geklappt. Nachwuchsprobleme gebe es nicht. Bis zu 4000 Menschen besuchten das Bad an Spitzentagen. Um Rangeleien zu verhindern, setzen die Stadtbetriebe an Hitzetagen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes zur Unterstützung ein. Besondere Vorfälle habe es bisher nicht gegeben.

Auch im Freibad in Sankt Augustin ist in diesem Sommer besonders viel los. Trotzdem gebe es keine personellen Engpässe, berichtet Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Das sei darauf zurückzuführen, dass die Stadt viele fest angestellte Mitarbeiter beschäftigte und zudem selber ausbilde. Sechs Festangestellte für Bäderbetriebe und ein Auszubildender gehören zum Freibad-Team. „Zusätzlich haben wir das Glück, dass wir die Azubis nach ihrer Ausbildung in der Regel übernehmen können“, erklärt Stocksiefen. Zusätzlich zu den Festangestellten sorgen im Sommer rund 40 Rettungsschwimmer für die Sicherheit der Freibadbesucher. Viele von ihnen seien seit Jahren im Freibad tätig. Probleme gebe es jedoch dabei, Nachwuchs zu finden. „Es ist eine Herausforderung, trotzdem ist es uns bis jetzt immer gelungen, genügend Rettungsschwimmer zu finden.“

Einen Security-Dienst gibt es im Sankt Augustiner Freibad im laufenden Betrieb nicht. „Das Badpersonal ist entsprechend geschult und kann kleine Konflikte unter Besuchern lösen“, so Stocksiefen. Nur bei besonderen Anlässen wie dem 24-Stunden-Schwimmen, das die DLRG Sankt Augustin Ende Juni ausrichtete, seien Sicherheitskräfte im Einsatz. Unterstützung erhalten die Bademeister zudem, wenn sich Besucher danebenbenehmen. Das käme jedoch nur punktuell vor, so Stocksiefen. Auch wenn ungebetene Gäste das Schwimmbad nachts aufsuchen, setze die Stadt in Ausnahmefällen in den Nachtstunden einen Security-Dienst ein.

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