Blauzungenkrankheit Rhein-Sieg-Kreis ist ab Freitag Sperrgebiet

Rhein-Sieg-Kreis · Die Blauzungenkrankheit ist im Landkreis Trier-Saarburg ausgebrochen. Der Rhein-Sieg-Kreis liegt in der Restriktionszone von 150 Kilometern. Ab diesem Freitag ist der Kreis daher Sperrgebiet.

Der Rhein-Sieg-Kreis ist ab Freitag offiziell Sperrgebiet. Hintergrund ist der Ausbruch der Blauzungenkrankheit in einem Betrieb im Landkreis Trier-Saarburg. Wie die Kreisverwaltung am Donnerstag mitteilte, fällt der Kreis in die sogenannte Restriktionszone. Sie umfasst das Gebiet im Umkreis von 150 Kilometern um den betroffenen Betrieb. Das Amt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen habe den Kreis am Montag angewiesen, dieses Sperrgebiet festzulegen, so die Pressestelle.

Für Halter von Rindern, Schafen und Ziegen bedeutet das, dass sie ihren Tierbestand – falls noch nicht geschehen – beim Veterinäramt des Kreises melden müssen. „Anzeichen einer Infektion bei einem oder mehreren Tieren müssen sie zudem unverzüglich bei der Veterinärbehörde anzeigen“, so der Kreis weiter. Im Sperrgebiet sind Transporte von Rindern, Schafen oder Ziegen in restriktionsfreie Gebiete außerdem verboten. Nur in Ausnahmefällen und unter Beachtung veterinärbehördlicher Auflagen dürften Tiere das Sperrgebiet verlassen. Diese Regelung gelte für mindestens zwei Jahre.

Die Blauzungenkrankheit wird durch Viren ausgelöst, die durch kleine Mücken übertragen werden. Empfänglich sind Wiederkäuer – vor allem Rinder, Schafe und Ziegen. Für Menschen sei die Blauzungenkrankheit hingegen absolut ungefährlich, so die Kreisverwaltung.

Bei Schafen zeigen sich etwa sieben bis acht Tage nach der Infektion die ersten Anzeichen einer akuten Erkrankung: erhöhte Körpertemperatur, Apathie und Absonderung von der Herde. Bald nach dem Anstieg der Körpertemperatur schwellen die geröteten Maulschleimhäute an. Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul. Die Zunge schwillt an, wird blau und kann aus dem Maul hängen. Die klinischen Symptome bei Rindern sind von der Art her ähnlich, aber in der Regel weit weniger ausgeprägt.

Die wirtschaftlichen Verluste in den betroffenen Betrieben könnten dennoch beträchtlich sein, heißt es in der Mitteilung. Medikamente könnten die Symptome lindern. Laut Kreis sterben bei Schafen bis zu 30 Prozent der erkrankten Tiere. Rinder erholten sich nach dem meist milden Verlauf. Der Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamts des Kreises, Johannes Westarp, empfiehlt, die Tiere gegen die Blauzungenkrankheit zu impfen: „Eine Impfung ist möglich und ratsam, um die Tiere vor Infektionen zu schützen und eine Ausbreitung zu verhindern.“

Weitere Auskünfte gibt es beim Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises unter 02241/132335 oder im Internet auf rhein-sieg-kreis.de/Blauzungenkrankheit.

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