Cavit J. Polizei fasst geflohenen Siegburger Häftling in Hessen

Siegburg · Die Flucht von Cavit J. endet bei einem Verwandten. Der 24-Jährige war vor drei Wochen nach einer Gerichtsverhandlung vor dem Siegburger Amtsgericht entkommen. Jetzt wurde er gefasst.

Die Flucht von Cavit J. hat ein Ende. Nach knapp drei Wochen haben Polizisten den in Siegburg geflohenen Häftling am Dienstagabend bei einem Familienangehörigen im hessischen Bad Hersfeld gefunden und festgenommen. Das teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit. Der 24-Jährige sei nun wieder in Obhut der Justiz. Über die Stationen seiner Flucht habe der Mann, der sein Aussehen nicht verändert hat, bislang nichts verraten.

Wie mehrfach berichtet, hatte das Amtsgericht Siegburg Cavit J. am 26. Oktober wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten ohne Bewährung verurteilt. Als zwei Beamte der Justizvollzuganstalt (JVA) Siegburg ihn nach seiner Verurteilung wieder zurück in die Anstalt bringen wollten, war ihm trotz Handfesseln die Flucht gelungen. Eine groß angelegte Suchaktion mit zahlreichen Polizeikräften, Suchhunden und Hubschraubern war am selben Abend erfolglos geblieben. Die Spur des Flüchtigen, der aus einem polizeibekannten Clan stammt, verlor sich am Kino Capitol an der Augustastraße. Die Beamten gingen in der Folge vielen Hinweisen aus der Öffentlichkeit nach und arbeiteten eine lange Liste an Kontaktadressen ab. In der Zwischenzeit war auch ein internationaler Haftbefehl erstellt worden.

Über die Kontaktadressen gelang es der Polizei nun den Gesuchten, der in Troisdorf geboren ist, zu finden. „Wir hatten unsere hessischen Kollegen um Hilfe gebeten“, sagt Polizeisprecher Stefan Birk. Die hatten einen Familienangehörigen von Cavit J. in Bad Hersfeld ausgemacht und beobachtet. „Am Dienstagabend haben sie dann schlagartig zugegriffen“, so Birk. Der geflohene Häftling habe in der Wohnung gesessen und sich widerstandslos festnehmen lassen. Zu Details seiner Flucht schweigt er laut Polizei aber ebenso wie dazu, ob er Helfer hatte, die ihm etwa seine Handfesseln abgenommen haben.

Solche hat Cavit J. getragen, als es aus dem Gerichtssaal in den Gefangenentransport gehen sollte, versichert Wolfgang Klein, Leiter der JVA Siegburg, auf Nachfrage. Mit strafrechtlichen Konsequenzen muss der 24-Jährige wegen seiner Flucht nicht rechnen. „Es gibt keinen entsprechenden Tatbestand“, erklärt Klein. „Sollten allerdings während der Flucht weitere Delikte begangen werden, was häufig der Fall ist, etwa Diebstähle, Sachbeschädigungen, Bedrohungen, werden diese Delikte gesondert verfolgt.“

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