Händler, Gaukler und Musiker Mittelalterlicher Markt kehrt nach Siegburg zurück

Siegburg · Kramer, Zunft und Kurtzweyl bringen im Advent zum 27. Mal mit Liebe zum Detail das Mittelalter in die Kreisstadt. Ihre Marktzeiten haben die Akteure in diesem Jahr um eine Stunde verlängert.

 Mittelalterlicher Markt: Ab dem letzten Novemberwochenende schlagen Gaukler, Händler und Musiker wieder ihre Zelte in Siegburg auf.

Mittelalterlicher Markt: Ab dem letzten Novemberwochenende schlagen Gaukler, Händler und Musiker wieder ihre Zelte in Siegburg auf.

Foto: Nadine Quadt

Er ist wieder da. Im vergangenen Jahr mussten die Siegburger krankheitsbedingt auf das Gesicht ihres Mittelalterlichen Marktes verzichten. Bei der 27. Auflage des Spektakels zur Weihnachtszeit waltet der genesene Büttel Mollinarius wieder seines Amtes, wenn ab Samstag, 24. November, das Mittelalter Einzug hält in die Kreisstadt. Die Interessengemeinschaft Kramer, Zunft und Kurtzweyl schlägt erstmals bis Sonntag, 23. Dezember, ihre Zelte auf – und damit länger als in den Vorjahren. Auch ihre Marktzeiten haben die Handwerker, Kaufleute, Musiker und Gaukler um eine Stunde verlängert.

Mit einem kräftigen Stoß in sein Horn verbreitete Mollinarius am Dienstag wieder höchstselbst die frohe Kunde des bevorstehenden Marktes – nicht ohne für große Anteilnahme zu danken, die er in den zurückliegenden Monaten erfahren hat: „Das hat geholfen, dass ich die Zipperlein überstehen konnte.“ Der starke Arm der Obrigkeit ist also zurück, wenn auch, zumindest teilweise, als Ruheständler. „Die Verantwortung für das Kulturelle und die Kinderlein übergebe ich in berufene Hände“, sagte Mollinarius mit Blick auf die Rote Füchsin und ihren Sohn Fin de Filou, die beide ebenfalls prägende Gesichter des Marktes sind.

Der bietet erneut einen authentischen Blick auf die Zeit des Mittelalters. „Darauf legen wir Wert“, betont Daniel Dieckmann vom Veranstalter Mittelalter Marketing. Daher bringen bei Kramer, Zunft und Kurtzweyl nur Fackeln und Kerzen Licht in die Dunkelheit, die Gewande sind ebenso zeitgemäß wie die Sprache und die Speisen und Waren, die im Angebot sind. Die Liebe zum Detail überzeugt seit Jahren auch die Stadt Siegburg, für die die vorweihnachtliche Zeitreise ins Mittelalter eine feste Instanz ist – und auch bleiben soll. „Das werden wir am ersten Markttag wieder per Handschlag besiegeln“, versichert Bürgermeister Franz Huhn. „Der Markt zieht seit Jahren die Menschen weit über die Region hinaus nach Siegburg, das tut der gesamten Stadt gut, auch dem Einzelhandel und der Gastronomie“, sagt er.

Mehr Besucher als erwartet

Der Versuch, das Treiben über den Marktplatz hinaus in Richtung Bahnhof zu erweitern, sei indes gescheitert. Der im vergangenen Jahr erstmals am S-Carré angebotene Orientmarkt sei nicht angenommen worden. „Die Besucher sind einfach durchgegangen“, berichtet Jongleur Lupus. „Es fehlte die direkte Verbindung“, glaubt er. Daher verzichten Stadt und Veranstalter auf den zusätzlichen Standort. „Ein paar Stände des Orientmarktes haben wir am oberen Markt integriert“, sagt Daniel Dieckmann, der überzeugt ist, dass es zur 27. Auflage wieder mehr Besucher in die Kreisstadt ziehen wird. „Im vergangenen Jahr war es nass und kalt“, erinnert Franz Huhn. Trotzdem sei die Stimmung gut gewesen, es seien mehr Besucher als erwartet gekommen, dann allerdings nicht so lang geblieben.

Bislang seien die Wetterprognosen gut, frohlockt der Bürgermeister. Und mit ihm die Handwerker, die sich bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken lassen, Kaufleute, die ihre Waren feil bieten – und die Musiker und Gaukler, die für allerlei Kurzweil sorgen wollen. Das auch wieder mit einem speziellen Programm für Kindergartengruppen und Schulklassen.

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