Bauarbeiten in Siegburg Mehr Baumaterial und höhere Kosten für Michaelsberg

Siegburg · Eine Stützmauer am Siegburger Michaelsberg muss aufwendiger saniert werden als zunächst geplant. Diverse Hohlräume sorgen für Probleme.

Die Baustellenzufahrt am Michaelsberg: Große Steinbrocken warten hier auf ihren Einsatz.

Die Baustellenzufahrt am Michaelsberg: Große Steinbrocken warten hier auf ihren Einsatz.

Foto: Bettina Köhl

Bei der Sanierung einer Hangstützmauer am Michaelsberg sind die Arbeiter auf Überraschungen gestoßen. Was wie ein stabiles Bauwerk wirkte, erwies sich – nachdem der Bewuchs entfernt war – als ziemlich löchrige Angelegenheit. Die Mauer am Osthang ist zurzeit eingerüstet und der benachbarte Weg gesperrt. Per Dringlichkeitsentscheidung hat die Siegburger Politik jetzt zusätzliches Geld freigegeben, damit die Bauarbeiten zügig weitergehen können.

„Die Mehrkosten entstehen unter anderem durch eine zweite Reihe Grauwackesteine. Außerdem muss die Mauer von oben gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt werden“, erklärte Planungsamtsleiter Stephan Marks am Montagabend in der Sitzung des Planungsausschusses. Bislang war nur eine Reihe Steine als Sockel geplant, um die Mauer zum Weg hin abzustützen. Erst während der Arbeiten stellte sich laut Marks heraus, dass die alte Mauer kein Fundament hat und buchstäblich „in den Dreck gesetzt“ wurde.

Während für die Sanierung ursprünglich 246 000 Euro veranschlagt waren, wird sich dieser Betrag nun fast verdoppeln. Zur Hangsicherung müssen nämlich lange Anker in den Berg gesetzt werden. Dazu werden bereits Löcher gebohrt. Anschließend wird ein Zementgemisch hineingepresst, das 30 Tage aushärten muss. Erst danach werden die vier bis sechs Meter langen Anker montiert.

Marks verglich die Beschaffenheit der Mauer mit einem Altbau, wo die Wände mehr aus Sand statt aus Zement bestehen. Da sei es auch schwierig, ein Bild aufzuhängen. „Dieser Berg ist aus Tuffgestein und hat Hohlräume ohne Ende“, verdeutlichte Marks.

Deshalb sei auch mehr Material erforderlich, um die Hohlräume zu verfüllen. Diese Massen seien vorher nicht zu bestimmen gewesen, trotz Probebohrungen an verschiedenen Stellen. „Wir haben keinen Röntgenblick. Ingesamt brauchen wir nun etwa doppelt so viel Material“, berichtete Marks. Trotz der Kostensteigerung an der Hangmauer sei das Bauprojekt insgesamt noch im Kostenrahmen, weil an anderer Stelle günstiger gearbeitet worden sei. „Wenn man einen Weg pflastert, Bäume entfernt oder einen neuen Zaun setzt, gibt es weniger Überraschungen“, so der Planungsamtschef.

Mitte Dezember sollen die Wege am Michaelsberg fertig sein. Auch die neuen Laternen stehen bereits. Michael Keller (SPD) regte im Ausschuss an, die Beleuchtung noch einmal zu überprüfen: „Am Altenheim ist es stockfinster.“ Im kommenden Jahr soll der zweite Abschnitt der Wege saniert werden. Die Planungen dafür laufen bereits, damit gleich zu Beginn des Städtebauentwicklungskonzepts (siehe „Michaelsberg ist Teil des ISEK“) Fördermittel beantragt werden können. Die weitere Umsetzung des Konzepts ist für 2019 veranschlagt.

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