SPD-Bundestagskandidaten im Rhein-Sieg-Kreis Eindeutige Voten für Bähr-Losse und Hartmann

Rhein-Sieg-Kreis · Die SPD im Rhein-Sieg-Kreis wählt in Rheinbach und Troisdorf ihre Bundestagskandidaten mit einer breiten Mehrheit.

 Sebastian Hartmann an der Seite von Achim Tüttenberg bei der Nominierung.

Sebastian Hartmann an der Seite von Achim Tüttenberg bei der Nominierung.

Foto: Holger Arndt

Bis zur Bundestagswahl 2017 wird es noch ein Jahr dauern, doch die SPD im Rhein-Sieg-Kreis bringt bereits jetzt ihre Kandidaten in Position. Es sind Bettina Bähr-Losse aus Sankt Augustin und Sebastian Hartmann aus Bornheim. Letzterer erhielt sogar ein einstimmiges Votum.

Am Freitagabend wählten die Sozialdemokraten in der Rheinbacher Schützenhalle die 49-jährige Bettina Bähr-Losse zur Kandidatin für den Wahlkreis 98 (Alfter, Bornheim, Swisttal, Meckenheim, Rheinbach, Wachtberg Bad Honnef, Königswinter, Sankt Augustin). Sie war die einzige Kandidatin und erhielt 48 von 53 Stimmen, bei drei Nein und zwei Enthaltungen. Bähr-Losse wird bereits zum 1. Oktober in den Bundestag einziehen. Und zwar als Nachrückerin für Peer Steinbrück. Bähr-Losse ist Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Familienrecht. Sie ist verheiratet und lebt seit 1997 in Hangelar. Sie war Ortsvereinsvorsitzende der SPD Sankt Augustin und ist Kreisvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen. Seit 2009 ist sie Mitglied des Kreistags. 2013 hatte sich Bettina Bähr-Losse erstmals um ein Bundestagsmandat beworben, unterlag dem CDU-Mann Norbert Röttgen aber deutlich.

„Die Menschenwürde hat für mich oberste Priorität in allen Themenfeldern“, sagte sie in Rheinbach. Sie trete für gute Ausbildung für alle Kinder, unabhängig von der Herkunft ein, für gute Kindergärten, Schulen, Berufskollegs und Hochschulen, für gute Bezahlung für gute Arbeit. Sie will den Mindestlohn erhöhen, eine auskömmliche Rente ermöglichen und bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Im Stadtbierhaus in Troisdorf wählten die Sozialdemokraten Sebastian Hartmann erneut zum Kandidaten für den Wahlkreis 97 (Eitorf, Hennef, Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Niederkassel, Ruppichteroth, Siegburg, Troisdorf und Windeck). Die Delegierten bescherten dem SPD-Kreisvorsitzenden ein Topergebnis: Auf ihn entfielen 63 von 63 Stimmen.

Hartmann hat seit seinem Einzug über die Liste in den Bundestag 2013 bereits 24 Reden im Plenum gehalten. In der Region ist er besonders als Verkehrspolitiker in Erscheinung getreten, vor allem im Zusammenhang mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan. Doch drehte sich seine Bewerbungsrede keineswegs um das Thema Verkehr. Vielmehr widmete sich der 39-Jährige, der 2017 im Rechtsrheinischen das Direktmandat erobern will, dem Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“.

Es war eine Mutmachrede für die Genossen, in der er traditionelle Werte der Sozialdemokratie in Erinnerung rief. Diese müssten auf die heutige gesellschaftliche Verhältnisse übertragen und zugleich jeglichen populistischen Tendenzen entgegengesetzt werden. „Wir müssen diejenigen stärken, die auf der Suche nach Teilhabe sind, die Angst vor sozialem Abstieg haben“, appellierte Hartmann. Trotz stabiler wirtschaftlicher Entwicklung drohe die soziale Spaltung voranzuschreiten, auch im Rhein-Sieg-Kreis. „Bei uns wird vor allem das Wohnen zunehmend zu einer sozialen Frage“, so Hartmann, der kräftigen Applaus der Genossen erhielt.

Für die CDU im Wahlkreis 97 will Elisabeth Winkelmeier-Becker wieder antreten. Am 26. Oktober stellt sie sich dem Votum der Mitglieder. Einen Termin für die Wahlversammlung im Wahlkreis 98 gibt es noch nicht. Dort wird höchstwahrscheinlich wieder Norbert Röttgen kandidieren.

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