Kommentar zu den Frauenhäusern Ein erster Schritt

Meinung | Rhein-Sieg-Kreis · Die beiden Frauenhäuser in der Region decken gerade einmal die Hälfte der vom Europarat empfohlenen Schutzplätze für Frauen und Kinder ab. Daher ist es gut, dass sich der Verein „Frauen helfen Frauen“ der Sache angenommen hat.

 Schutz vor Gewalt: Der Troisdorfer Verein „Frauen helfen Frauen“ ist bereit, im Linksrheinischen ein weiteres Frauenhaus zu eröffnen. FOTO: DPA

Schutz vor Gewalt: Der Troisdorfer Verein „Frauen helfen Frauen“ ist bereit, im Linksrheinischen ein weiteres Frauenhaus zu eröffnen. FOTO: DPA

Foto: picture alliance / Maurizio Gamb

Wie viele qualvolle Stunden hat eine Frau durchleben müssen, bis sie die Kraft findet, ihr Gewalt dominiertes Zuhause zu verlassen und in einem Frauenhaus um Hilfe zu bitten? Wie hilf- und schutzlos mögen sie und ihre Kinder sich fühlen, wenn ihre Bitte dann abgelehnt werden muss? Mitunter sogar mehrfach. Leider kein Einzelfall – auch im Rhein-Sieg-Kreis, wie ein Blick auf die vorgelegten Zahlen zeigt. Die beiden Frauenhäuser in der Region decken gerade einmal die Hälfte der vom Europarat empfohlenen Schutzplätze für Frauen und Kinder ab. Daher ist es gut, dass sich der Verein „Frauen helfen Frauen“ der Sache angenommen hat und sich vehement für ein weiteres, drittes Frauenhaus einsetzt, dass er auf der Straße und im Internet Unterstützer sucht. Und vor allem, dass er bereit ist, neben seiner Einrichtung in Troisdorf auch die Verantwortung für ein zweites Haus, angesiedelt links des Rheins, zu übernehmen.

So viel Engagement ist lobenswert und verdient in jedem Fall Unterstützung. Da ist nun vor allem die Politik gefragt. Sie hat es in der Hand, zunächst auf Kreisebene den Weg für einen Förderantrag an das Land NRW zu ebnen. Denn nur so ist es dem Verein möglich, das Projekt auch finanziell zu stemmen. Die fachliche Kompetenz ist ohne Frage vorhanden. Das haben die Verantwortlichen in den vergangenen fast 25 Jahren hinlänglich bewiesen. Von diesen vielen Erfahrungen könnten alle Beteiligten profitieren. Dass das nicht von heute auf morgen geht, liegt auf der Hand. Aber: Der erste Schritt ist getan, jetzt müssen weitere folgen.

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