Stadtentwicklung in Siegburg Ein Masterplan für das Haufeld

Siegburg · Die Stadt Siegburg will das Gebiet unweit des Bahnhofs entwickeln. CDU favorisiert Gewerbeansiedlung. SPD spricht sich für einen Mix aus Wohnen, Arbeiten und Kultur aus.

In einem Punkt ist sich die Siegburger Politik weitestgehend einig: Das Areal Haufeld birgt Potenzial und eine große Chance für die Stadtentwicklung. Der Weg soll über die Erstellung eines Masterplans für die Fläche zwischen Europaplatz, Wilhelmstraße, Von-Stephan-Straße und Bahnlinie gehen. Über die Art der künftigen Nutzung gehen die Meinungen allerdings auseinander. Während CDU und FDP die Ansiedlung von Gewerbe präferieren, eine spätere Wohnbebauung aber nicht ausschließen, spricht sich die SPD für einen Mix aus Wohnen, Arbeiten und Kultur aus. Gleichwohl hat der Planungsausschuss am Dienstag einen ersten Schritt hin zum Masterplan getan.

Gegen die Stimmen von SPD, Grünen und Linken hat das Gremium die Verwaltung mit einer Ausschreibung für die Auswahl von drei Planungsbüros beauftragt. Diese sollen später den Masterplan Haufeld auf Basis des CDU- und FDP-Antrags erstellen. „Wir möchten das Gebiet endlich planerisch in den Griff bekommen“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Becker. Die Ansiedlung von „Gewerbebetrieben der nicht störenden Art“ wie Büros oder auch ein Hotel solle dabei Priorität haben. Zumindest so lange bis das Gewerbegebiet Zange 2 entwickelt ist. Wie berichtet, muss das Areal zunächst mit Erdreich aufgeschüttet werden – zum Hochwasserschutz. Das soll voraussichtlich 2019 geschehen. „Wir müssen den Gewerbebereich stützen, er bringt Arbeitsplätze und Gewerbesteuer in die Stadt“, argumentierte Becker. Einen geeigneten Platz für Betriebe sieht Dieter Haas (FDP) entlang der Bahnstrecke, als Schallschutz. Denn, so stellt er klar: „Das Ganze wird kein reines Gewerbegebiet werden.“ Ein Blick auf das Areal zeigt, dass es das auch kaum werden kann. Es gibt Wohnbebauung, zudem leben in der ehemaligen Hauptschule Innere Stadt Flüchtlinge – und es gibt Gewerbe.

Einen ausgewogenen Mix aus Wohnen, Grünfläche, Spielplatz, Kultur, Büros und nicht störenden Gewerbes wünscht sich die SPD für die Fläche. „Wir müssen in 20 Jahren denken und das Gebiet langfristig, großflächig und zukunftsfähig entwickeln“, sprach Michael Keller, planungspolitischer Sprecher der SPD, für eine „Planung aus einem Guss“. Eine Mischung aus verschiedenen Nutzungen mache den Charme eines Masterplans erst aus. Und er berge die Möglichkeit auf Mittel der Städtebauförderung. „Wir vergeben uns eine Chance“, so Keller.

Die Verwaltung sucht nun in einem Ausschreibungsverfahren nach drei Planungsbüros, die später in einen moderierten Werkstattprozess treten. Davon erwartet sie sich verschiedene grundsätzliche Denkansätze, auf deren Basis dann der Masterplan entwickelt werden kann. Die Kosten liegen bei etwa 60 000 Euro. Vor dem eigentlichen Masterplan stehen viele Vorarbeiten: Von der Analyse und Dokumentation der aktuellen Situation über die Entwicklung zu Leitideen bis hin zur Erarbeitung mehrere Entwicklungsideen. In den Prozess sind Eigentümer, Öffentlichkeit und die politischen Gremien eingebunden.

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