Kommentar zu Little Bird Den Druck erhöhen

Meinung | Rhein-Sieg-Kreis · Der Rhein-Sieg-Kreis ist sicher gut beraten, die Suche nach den Ursachen zu beschleunigen und den Druck auf den Anbieter des Onlineportals für die Kita-Anmeldung zu erhöhen. Ein Kommentar von GA-Redakteur Marcel Dörsing.

Wie viele Kinder benötigen in den vom Kreisjugendamt betreuten Gemeinden tatsächlich einen Kita-Platz? Es versteht sich von selbst, dass die Antwort auf diese Frage Grundvoraussetzung für die Planung und den Ausbau von Betreuungsplätzen ist – Angebote, die bekanntlich überall knapp sind.

Das Onlineportal „Little Bird, das der Kreis 2016 einführte, sollte genau diese Planung vereinfachen. 36 000 Euro ließ sich die Verwaltung die erhoffte Vereinfachung der Planung kosten. Niederschmetternd klingt da das Fazit des Kreises: kein Nutzen, aber zusätzliche Arbeit. Es kann nicht sein, dass sich Mitarbeiter des Jugendamts im Jahr 2017 noch immer über Excel-Tabellen beugen, um die Zahl nicht vergebener Kita-Plätze zu zählen, wie Jugenddezernent Thomas Wagner andeutete, wenn eigentlich eine genaue statistische Auswertung per Mausklick verfügbar sein sollte.

Aber wo liegen die Probleme genau? Sind es tatsächlich nicht eingelöste Versprechen des Anbieters, oder liegen die Probleme vielleicht doch auf Seiten der Anwender? Über die genauen Ursachen lägen noch nicht alle Erkenntnisse vor, berichtete Wagner dem Jugendhilfeausschuss. Der Kreis ist sicher gut beraten, die Suche nach den Ursachen zu beschleunigen und den Druck auf den Anbieter zu erhöhen – die Androhung der Vertragskündigung trägt hoffentlich dazu bei. Den Eltern, die auf die Betreuung ihres Nachwuchses angewiesen sind, ist eine schnelle Lösung zu wünschen.

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