Laienensemble "Hotti on stage" 100 Meter Stoff für die Bühne

SANKT AUGUSTIN · Cornelia Funke bannte ihn zwischen zwei Buchdeckel. Jörg Kourkoulos und Marcel Schupp bringen ihn nun auf jene Bretter, die bekanntlich die Welt bedeuten: Scipio (Lukas Giese) - eben "Der Herr der Diebe" - ist der geheimnisvolle Anführer einer Kinderbande im sagenumwobenen Venedig.

 Hauptprobe auf der selbst gestalteten Bühne: das Ensemble von "Hotti on stage".

Hauptprobe auf der selbst gestalteten Bühne: das Ensemble von "Hotti on stage".

Foto: Thomas Heinemann

Er stiehlt für sich und seine Schützlinge, darunter auch die beiden Waisenkinder Bo (Sita Winkler) und Prosper (Tim Bauer). Diese sind vor ihrem herzlosen Onkel (Journalist Rainer Schmidt) geflüchtet. Der "Herr der Diebe" indes stößt auf einen geheimnisvollen Auftrag sowie auf das Gerücht vom magischen Karussell.

Mit 16 Darstellern auf der Bühne, sechs Helfern bei Licht, Ton und Umbau sowie insgesamt 48 Akteuren haben "Hotti on stage"-Projektleiter Jörg Kourkoulos und Regisseur Marcel Schupp seit einem Dreivierteljahr ein großes Ensemble für ein ebenso großes Werk in Bewegung gesetzt. Es sei keine leichte, und doch erneut eine Herzensaufgabe, sagt Projektleiter Kourkoulos: "Wir sind jetzt im elften Jahr und zum elften Mal auf der Bühne. Und vom Stil her sind wir uns treu geblieben: Wir machen Theater mit Kindern und Erwachsenen für Kinder und Erwachsene."

Mit Stücken wie "Tom Sawyer", "Der Zauberer von Oz", dem eigenen Stück "Tubado" sowie Michael Endes "Wunschpunsch" hat "Hotti on Stage" in der Vergangenheit nicht nur die Aula des Schulzentrums mit begeisterten Zuschauern gefüllt, sondern stets auch ein pädagogisches Konzept verfolgt: Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben gemeinsam mit- und voneinander Theater gelernt, sich an ihre Grenzen herangetastet und zugleich viel Selbstvertrauen gewonnen.

Und das spürte man auch bei den Proben zum "Herrn der Diebe" erneut. Erstmals kommen nun Headset-Mikrofone zum Einsatz, so Kourkoulos: "Das ist für uns eine Premiere. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das verständliche Sprechen gerade für Laien damit einfacher ist." An Laiendarstellern habe es dem Ensemble übrigens auch in diesem Jahr nicht gemangelt, betonte der Projektleiter: "Wir hatten beim Casting ausreichend Auswahl. Die Besten stehen nun auf der Bühne. Und die Besten sind für uns jene, die nicht etwa am besten Schauspielern, sondern die am besten, am authentischsten zur Rolle passen." Zur Rolle und auch zur Kulisse: Der Projektleiter und Eric Jäschke sind für den Bühnenbau, Sebastian Kremer für das Bühnenbild zuständig: Aus 800 Kilogramm Holz, 20 Litern Farbe und hundert Metern Stoff bauten sie eine technisch raffinierte wie optisch liebe- und detailreich gestaltete Bühne, die sich über die gemauerte Bühne der Aula in den Zuschauerraum ausbreitet. Für das Publikum bedeutet das, noch näher dran im spannenden Geschehen um Scipio und seine Diebesbande zu sein.

An den Samstagen, 15. und 22. November, ab jeweils 15 Uhr sowie an den Sonntagen, 16. und 23. November, ab 16.30 Uhr wird das Stück in der Aula des Schulzentrums Menden, Siegstraße, gezeigt.

Karten gibt es für sieben, ermäßigt 3,50 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr im Kinder- und Jugendzentrum Hotti, Kirchstraße 6a, im Sekretariat der Gesamtschule Menden sowie in der Bücherstube Sankt Augustin im Huma.

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