Sankt Augustin Semester an der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg hat begonnen

Sankt Augustin · Das Klimathema macht auch vor der Eröffnung des akademischen Jahres der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (HBRS) nicht Halt. Hartmut Ihne begrüßte die neuen Studierenden.

 Zur Eröffnung des akademischen Jahres befragt Hochschulpräsident Hartmut Ihne die Studierenden.

Zur Eröffnung des akademischen Jahres befragt Hochschulpräsident Hartmut Ihne die Studierenden.

Foto: GA/Meike Böschemeyer

Das Klimathema macht auch vor der Eröffnung des akademischen Jahres der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (HBRS) nicht Halt. Eigentlich hatte Hochschulpräsident Hartmut Ihne ja vorgehabt, über die Digitalisierung und die Erfolge der Hochschule zu sprechen, aber dann habe ihn eine Studierende angeschrieben und ihn gefragt, ob sich die HBRS nicht bei der Diskussion um den Klimawandel positionieren wolle.

Das Audimax der Hochschule an der Grantham-Allee war so gut besucht, dass die Feier in einen weiteren Hörsaal übertragen wurde.Natürlich habe sich die Hochschule längst dem Thema gestellt, und das zeige sich nicht nur beim Angebot von Studiengängen wie Nachhaltige Sozialpolitik, der Einführung von E-Mobilität, dem ökologischen Baukörper, sondern auch mit ihrer Gründung des Zentrums für Ethik und Verantwortung und ihrer Kooperation mit der Universität Bonn in der Allianz für Nachhaltigkeitsforschung sowie den Engagements von Studierenden wie etwa mit dem Green Office, so Ihne.

Natürlich freue es ihn, wenn die Klimaaktivistin Greta Thunberg mit ihrem Appell "Unite behind the science" die Wissenschaft so in den Vordergrund ihrer Kampagne stelle, dennoch irritiere ihn "der apodiktische und apokalyptische Unterton". Für Ihne müssen aber bei der Diskussion um Maßnahmen zum Klimaschutz die Unterschiede von Wissenschaft und demokratischer Willensbildung sowie dem Fällen von Entscheidungen bedacht werden. "Wissenschaft ist kein Stammtisch. Da geht es um logische Aussagen und deren empirischer Überprüfbarkeit in der Praxis", so Ihne. Und in demokratischen Prozessen gehe es um die Beschaffung von Mehrheiten für eine Sache und das Eingehen von Kompromissen. "Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen", zitierte Ihne Max Frisch.

Studenten sollen Spaß am Leben behalten

Insofern laute sein Appell an die jungen Studierenden: "Engagieren Sie sich - für die Demokratie und die Umwelt."Nachdem er acht neue Professorinnen und Professoren vorstellte, bat er diese, den Erstsemestern einen Rat mit auf den Weg zu geben. Darunter waren Aufforderungen wie "den Innovationsgeist zum Leben zu erwecken", "die Professoren mit kritischen Fragen herauszufordern", "fleißig und immer neugierig zu sein", aber auch "den Spaß am Leben nicht zu vernachlässigen".

Die guten Ratschläge richten sich an rund 2000 Erstsemester, die in diesem Wintersemester ihr Studium an der HBRS aufnehmen. Unter ihnen sind Esther Abend, 19, aus Hangelar und Juliette Birenfeld, 19, aus Bad Honnef. Die beiden jungen Frauen studieren Maschinenbau und haben sich im Vorkurs Mathematik kennengelernt. Esther hatte eigentlich ein Praktikum bei einem Landwirt gemacht, dann aber festgestellt, dass sie die Maschinen, etwa der Traktoren, doch mehr interessierten. Birenfeld war schon in der Schule naturwissenschaftlich interessiert, hatte Mathe und Informatik als Leistungsfächer.

Über Schottland nach Sankt Augustin

Nach einem Freiwilligenjahr, das sie zur Arbeit mit Menschen mit Behinderung nach Schottland geführt hatte, stand ihr Studiumswunsch fest: Maschinenbau. Während sich die beiden auf dem "Markt der Möglichkeiten" in der Hochschulstraße umsahen, wo an zahlreichen Ständen Angebote der Hochschule und externer Partner rund um das Studienleben präsentiert wurden, bedankte sich Vizepräsidentin Iris Groß mit Blick auf die Klimadebatte und die "Fridays-for-Future-Veranstaltungen bei den jungen Leuten, dass Sie uns immer wieder einen Schubs geben".

Die für Studium, Lehre und Weiterbildung zuständige Professorin beschrieb das Studium wie einen "Ausbau im Oberstübchen. Während das Fundament steht, bauen Sie nun an und vergrößern Ihre Welt". Asta-Vorsitzender André Sieger stellte die Arbeit der Interessenvertretung vor und lud schon zum nächsten "Campusbeben" ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom Skandalbau zur Erfolgsgeschichte
Hamburgs Elbphilharmonie wird fünf Jahre alt Vom Skandalbau zur Erfolgsgeschichte
Aus dem Ressort