Perfekt vorbereitet "Selbstverständlich darf man für einen Sieg beten"

BONN/REGION · Auch die Fans bereiten sich auf das Finale vor. Der GA hat einen Pfarrer, einen Arzt, einen Karnevalisten und einen Polizisten befragt.

 Pfarrer Michael Eschweiler mit einem Bild des Papstes.

Pfarrer Michael Eschweiler mit einem Bild des Papstes.

Foto: Fuss

Nicht nur die beiden Mannschaften müssen gut vorbereitet ins WM-Finale gehen. Auch die Fans vor den Fernsehern sollten gut präpariert sein. GA-Redakteur Hans-Peter Fuß befragte vier Experten.

Darf man als Fan für einen Sieg der deutschen Mannschaft beten?
Michael Eschweiler (61), Krankenhauspfarrer aus Swisttal-Heimerzheim und Mitglied des 1. FC Köln: "Selbstverständlich darf man das. Es gehen ja auch viele Menschen in den Kölner Dom und zünden dort Kerzen für einen Sieg des FC an. Wir dürfen Gott alles anvertrauen und ihn um alles bitten.

Aber es heißt immer: Herr, dein Wille geschehe. Ob Gebete in Erfüllung gehen, liegt allein in Gottes Hand. Und Beten heißt auch nicht, dass die Spieler sich nicht mehr anstrengen müssen. Von nix kütt nix. Die Argentinier gehen davon aus, dass der Papst ihnen wohlgesonnen ist. Aber auch für den Papst gilt: Der liebe Gott hat das letzte Wort."

Was sollte der Fan beachten, damit ihm die Aufregung des Spiels nicht auf den Magen schlägt?
Dr. Nikolaus Adler (65), Ernährungsmediziner aus Waldorf: "Ich empfehle leichte Kost. Gemüse, wenig Fett, Maßhalten mit Gebratenem. Eine Grillwurst ist okay, drei oder vier sind zu viel. Wenn Magen und Darm mit zu schwerer, fettreicher Kost gefüllt sind, kann dies eher zu Unpässlichkeiten führen.

Denn wenn der Körper im Zustand der Anspannung ist, und das ist er bei einem WM-Finale, führt er einen Großteil des Blutes ins Gehirn und in die Muskulatur und weniger in die Verdauungsorgane. Ich rate auch dazu, tagsüber genügend Wasser zu trinken. Und auch zwischen den Fußball-Bieren sollte man das eine oder andere Glas Wasser zu sich nehmen."

Welche Musik eignet sich für die Party nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft am besten?
Dirk Lüssem (43), Präsident der Ludendorfer Jonge und Literat des Kölner Traditionskorps Treuer Husar Blau-Gelb von 1925: "Ich würde zunächst mal 'Steh auf, mach laut' von den Höhnern spielen.

Denn wenn wir gewinnen, stehe ich auch auf und feiere laut auf der Straße oder im Ludendorfer Feuerwehrhaus. Zum WM-Land Brasilien passt 'Fastelovend am Strand, met nem Kölsch en der Hand', ein Samba-Titel von De Boore. Und schließlich 'Wenn am Himmel de Stääne danze' von De Klüngelköpp. Denn mit einem Sieg haben haben wir ja den vierten WM-Titel und damit den vierten Stern auf dem Trikot. Für den unwahrscheinlichen Fall einer Niederlage passt 'Äschermittwochmorje' von Brings."

Was müssen die Fans beim Autokorso nach dem WM-Sieg beachten?
Christoph Schnur (51), Pressesprecher der Bonner Polizei: "Die Fahrer sollten natürlich nüchtern sein. Wir geben bei der Promille-Grenze keinen Weltmeister-Rabatt. Es sollte besonders vorsichtig und nicht in zu geringen Abständen gefahren werden.

Die Mitfahrer sollten sich nicht aus dem Fenster lehnen oder sich gar in den Fensterrahmen oder aufs Dach setzen. Bei plötzlichen Bremsungen liegt manch einer dann auf der Straße und verletzt sich. Man sollte auch nicht mit Fahnenstangen hantieren. Beim Hupen, das eigentlich nur in Gefahrensituationen erlaubt ist, drücken wir mal beide Ohren zu. Insgesamt gilt natürlich die Straßenverkehrsordnung."

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