Landratswahl 2014 Schuster und Tendler in der Stichwahl

Rhein-Sieg-Kreis · Die Landratswahl im Rhein-Sieg-Kreis ist noch nicht entschieden. Sebastian Schuster (CDU) und Dietmar Tendler (SPD) müssen am 15. Juni in die Stichwahl. Schuster lag zwar mit 47,69 Prozent der Stimmen klar vorne, verfehlte aber die absolute Mehrheit.

Der zweitplatzierte Tendler erhielt 34,63 Prozent der Stimmen. Auf Karl Heinz Lamberty (FDP) entfielen 5,94 Prozent, auf Michael Lehmann (Linke) 5,34 Prozent, auf Wolf Roth (Piraten) 2,89 Prozent, auf Angelika Geerlings (Volksabstimmung) 2,25 Prozent, auf Bruno Kirchner (NPD) 1,27 Prozent.

Im Kreishaus hatten sich Vertreter der einzelnen Parteien eingefunden, um die Entwicklung der Auszählung zu verfolgen. Landrat und Kreistag wurden schon parallel zur Europawahl ausgezählt. Dabei waren weder Jubelposen noch enttäuschte Gesichter auszumachen. Die Besucher standen in kleinen Grüppchen beisammen, aßen Würstchen, tranken Kölsch und diskutierten. Von den aussichtsreichsten Landratskandidaten war lange keine Spur.

Noch gegen 22 Uhr verfolgten Sebastian Schuster und Dietmar Tendler die Entwicklung der Wahlergebnisse mit ihren Parteifreunden in den jeweiligen Fraktionsräumen des Kreishauses – und das in unterschiedlicher Gemütslage: Während bei der SPD gute Stimmung herrschte, schwankte sie bei der CDU zwischen Abwarten und Anspannung. „Ich hatte damit gerechnet, dass es knapp werden würde“, sagte Schuster, der am Ende noch hoffte, über die Auszählung der Briefwahlergebnisse die 50-Prozent-Marke zu knacken. „Ich bin eben als Landratskandidat neu und nicht überall bekannt.“ SPD-Kreischef Sebastian Hartmann freute sich über die Trends: „Wir fühlen uns in unserem Kurs bestätigt. Wir haben einen sachlichen Wahlkampf geführt – und hatten einen Kandidaten, der für diese Themen steht.

FDP-Landratskandidat Karl-Heinz Lamberty hatte gegenüber seinem Ergebnis von 2009 (11,9 Prozent) schwer eingebüßt: Er lag nun bei rund sechs Prozent. „Es war zu erwarten, dass sich der Bundestrend auf mein Ergebnis auswirkt“, sagte er. „Aber es ist immer noch besser ausgefallen als befürchtet.“ Michael Lehmann (Linke) war „insgesamt zufrieden“. Bei der Wahl 2009 hatte Amtsinhaber Frithjof Kühn mit 52,7 Prozent der Stimmen auf Anhieb die Wahl gewonnen. Damals gab es insgesamt sechs Bewerber. Kühn (70) hat jetzt nicht mehr kandidiert, weil er in Ruhestand geht.

Mit Schuster und Tendler gehen am 15. Juni zwei langjährige Kreispolitiker in die Stichwahl. Schuster (58) ist seit 1989 CDU-Kreistagsmitglied. Seit 2012 leitet er die Kreistagsfraktion. Außerdem ist er unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG), Tendler (61), seit 1984 im Kreistag, ist ehrenamtlicher Vizelandrat und hat sich vor allem als Verkehrsexperte profiliert.

In insgesamt zwei Grafiken finden Sie die Ergebnisse im Vergleich zu den Zahlen aus dem Wahlgang 2009.

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