Luftschiff in Hangelar Zeppelin fliegt für die Klimaforschung über den Rhein-Sieg-Kreis

Sankt Augustin · Der Zeppelin NT aus Friedrichshafen ist zur Zeit in Hangelar. Am Himmel über dem Rheinland messen zahlreiche Instrumente an Bord im Auftrag des Forschungszentrums Jülich.

 Der Zeppelin NT aus Friedrichshafen am Bodensee ist derzeit in Hangelar, um die Klimaforschung des Forschungszentrums Jülich zu unterstützen.

Der Zeppelin NT aus Friedrichshafen am Bodensee ist derzeit in Hangelar, um die Klimaforschung des Forschungszentrums Jülich zu unterstützen.

Foto: Thomas Heinemann

Seit einigen Tagen und voraussichtlich noch bis zum Ende der Woche ist der Zeppelin NT (die Abkürzung steht für Neue Technologie) der Deutschen Zeppelin-Reederei aus Friedrichshafen am Bodensee zurück im Rheinland in Hangelar. Anders als im vergangenen September wird das 75 Meter lange und 19,5 Meter breite Luftschiff derzeit keine Passagiere befördern.

Wie beim letzten Besuch trägt sowohl die Gondel als auch das Dach der mit Helium gefüllten Hülle verschiedene Messinstrumente für die Klima- und Atmosphärenforschung am Forschungszentrum Jülich. Bereits seit dem Jahr 2007 nutzen die Jülicher Klimaforscher das Luftschiff für ihre Forschung. 2012 und 2013 sammelte der Zeppelin für das europäische Klimaforschungsprojekt Pegasos auf drei Routen von Finnland bis nach Italien Daten.

Auswirkungen der Corona-Krise in der Luft

Nun werden im Rheinland erneut Messdaten gesammelt, die angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie zum Beispiel Veränderungen bei Verkehrs- und Industrieemissionen sichtbar machen könnten.

Bei den Messungen kommen den Forschern die besonderen Flugeigenschaften des Zeppelin NT zugute. Den Großteil seines Auftriebs erzeugt der Zeppelin mit dem Volumen seiner 8425 Kubikmeter großen Hülle und dem unbrennbaren Traggas Helium.

Ausgeklügelte Flugtechnik

Bei regulärer Beladung startet der Zeppelin allerdings mit bis zu 350 Kilogramm „Übergewicht“. Der fehlende Auftrieb wird durch drei Schwenkpropeller an den Seiten und am Heck sowie – bei Fahrt in der Luft – durch die aerodynamische Form der Hülle erzeugt. Das Zusammenspiel der Technik ermöglicht es dem Zeppelin, in und mit der Luft zu schweben sowie an einem gewünschten Messpunkt auf- und abzusteigen und dabei Messergebnisse in verschiedenen Flughöhen zu sammeln.

Die nächsten Rundflüge über der Region sind – vorbehaltlich der Entwicklungen der Corona-Pandemie – für Anfang Juni geplant.

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