Hochschule der Steyler Missionare "Wir sind Brückenbauer"

SANKT AUGUSTIN · Wenn das Wort der "Mission", der "Missionierung", mitunter auch der "Heiligen Mission" auftaucht, reagieren viele Menschen mit Skepsis. Nicht zuletzt das inflationäre Auftauchen der "Mission" im Kontext mit Radikalen hat dem Begriff geschadet.

 Pater Bernd Werle hielt zum Weltmissionstag einen Impulsvortrag in Sankt Augustin.

Pater Bernd Werle hielt zum Weltmissionstag einen Impulsvortrag in Sankt Augustin.

Foto: Thomas Heinemann

Dass "Mission" im christlichen Sinne davon weit entfernt ist, zeigte das päpstliche Missionswerk "missio" am Sonntag: Mehr als eine Milliarde Katholiken weltweit war aufgerufen, den Auf- und Ausbau der Weltkirche zu unterstützen.

Denn um nicht mehr und nicht weniger als Weltkirche geht es bei der Mission, stellte Pater Bernd Werle, Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin, klar. Nach der Heiligen Messe an St. Maria Königin in Sankt Augustin-Ort setzte Werle den Dialog bei einem Impulsvortrag im Pfarrheim fort: "Das alte Bild ist immer noch in den Köpfen, dass Mission nur in Afrika, Asien und Ozeanien ist, das ist aber völlig falsch. Überall dort, wo Christen sind, ist Mission, also auch hier in Sankt Augustin." Missionsarbeit bedeute, "dass wir uns nicht in unseren Gemeinden verkriechen und da eine schöne Insel für Christen schaffen, sondern dass wir dort, wo wir leben und arbeiten, für unseren christlichen Glauben stehen - und das bescheiden, nicht aufdringlich, freundlich und im Dialog."

Der offene Dialog, das Interesse am Gegenüber, das mache die Mission von heute aus, betonte der Theologe: "Dazu gehört das Bekenntnis, dass jeder Mensch von Gott geliebt ist. Und das muss ich nicht reden, das muss ich leben. Jeder Mensch hat eine unvergleichbare Würde, für die es sich einzusetzen gilt überall dort, wo sie mit Füßen getreten wird - das ist das christliche Zeugnis überall auf dieser Welt."

Und die Welt ist groß. Die Steyler Missionare sind mit ihrer Mission überwiegend in Asien, Ozeanien und Afrika unterwegs, und das mit gutem Grund, erklärt Bernd Werle: "Wir kümmern uns um unsere Brüdern und Schwestern, da müssen Netzwerke entstehen, und die gibt es auch schon." Solidarität, Dialog und enger Kontakt seien dafür wichtig. "Und dafür stehen auch wir Steyler Missionare: Wir sind Brückenbauer."

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