Jobcenter Rhein-Sieg Wege und Angebote, die den Weg in den Arbeitsmarkt ebnen

SANKT AUGUSTIN · Stellenweise wurde es eng im Foyer des Jobcenters Rhein-Sieg. Insgesamt 1500 Kunden waren gezielt von den Arbeitsvermittlern zur zweiten Qualifizierungsbörse im Rhein-Sieg-Kreis eingeladen worden.

 Die Qualifizierungsangebote präsentierten (von links): Jobcenter-Geschäftsführer Ralf Holtkötter, Cornelia Stolz, Bereichsleiterin Markt und Integration, und Organisator Ralf Herkenrath.

Die Qualifizierungsangebote präsentierten (von links): Jobcenter-Geschäftsführer Ralf Holtkötter, Cornelia Stolz, Bereichsleiterin Markt und Integration, und Organisator Ralf Herkenrath.

Foto: Martina Welt

Unter dem Motto "Bleiben Sie nicht stehen" waren 16 Aussteller mit Qualifizierungsangeboten vom IT-Bereich über Sprache und Pflege bis hin zu technischen Berufen vor Ort. Das Jobcenter als Ausrichter hatte Computer aufgestellt, mit denen - bei Bedarf auch unter Anleitung - die Besucher gezielt nach Weiterbildungsmöglichkeiten suchen konnten.

Von den insgesamt 26.000 Kunden des Jobcenters, die grundsätzlich infrage kämen, fehle rund 1800 lediglich die passende Arbeit, einige benötigten eher einen Motivationskick statt weiterer Qualifizierung und die eingeladenen 1500 Kunden, denen fehlten eben noch Qualifikationen, um wieder in Arbeit zu gelangen, beschreibt der Jobcenter-Geschäftsführer Ralf Holtkötter die Situation. "Es sind die Leute, bei denen der erste Schritt nach der Schule nicht geklappt hat", die heute eingeladen worden seien, skizziert er die Zielgruppe.

Ziel sei es, in diesem Jahr rund 190 Menschen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die aktuell Arbeitslosengeld II bezögen, über Weiterbildungsmaßnahmen zu einem Abschluss zu bringen, erläuterte die Bereichsleiterin für Markt und Integration im Jobcenter, Cornelia Stolz. Im vergangenen Jahr sei bei 186 Kunden eine Qualifizierung mit beruflichem Abschluss gelungen. Immer sei es jedoch ein langer Weg für die Betroffenen, auch wenn die Umschulung statt der in der Regel dreijährigen Ausbildung so nur zwei Jahre andauere.

Neben den Ausstellern gab es zwischen 10.30 Uhr und 16 Uhr ein Vortragsprogramm zu Themen wie Umschulung, Technische Berufe oder Pflege- und Gesundheitsberufe. Für Kasongo Kibanda (48) hat sich der Besuch gelohnt. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann sucht eine Ausbildung zum Physiotherapeuten und hat eine Visitenkarte bekommen, wo er sich bewerben kann.

Kavak Faysal (41) hat türkische Wurzeln und muss jetzt seine Sprachkenntnisse weiter verbessern, um den Master in Rechtswissenschaften zu machen. Für ihn gab es bisher noch keine konkreten Angebote, aber Tipps, wo er im Internet fündig werden könnte. Berufskraftfahrer Holger Ernst (43) setzt große Hoffnung in seinen Besuch bei der Qualifizierungsbörse.

Er muss aus gesundheitlichen Gründen umschulen und hofft hier das nötige Rüstzeug für eine neue Tätigkeit zu bekommen. Am Ende der Börse soll eine gezielte und passgenaue Beratung stehen, die die Arbeitslosen motiviert, noch einmal neue Wege zu beschreiten.

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