Zentrale Unterbringungseinrichtung Videoüberwachung gegen Fehlalarme in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Die Bezirksregierung Köln möchte ein Videoüberwachungssystem in der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Sankt Augustin installieren. Grund: Zu viele, teils böswillig ausgelöste Fehlalarme.

 Die Bezirksregierung Köln möchte ein Videoüberwachungssystem in der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Sankt Augustin installieren.

Die Bezirksregierung Köln möchte ein Videoüberwachungssystem in der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Sankt Augustin installieren.

Foto: picture alliance/dpa

Die Bezirksregierung Köln möchte mit einem Videoüberwachungssystem im Innen- und Außenbereich der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes in Hangelar dem Missbrauch des Feueralarms entgegenwirken. Wie Dennis Heidel von der Pressestelle auf Anfrage mitteilte, sei das zeitnah geplant. Denn immer wieder muss die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin zu Fehlalarmen in der Einrichtung ausrücken.

In letzter Zeit hätten die Alarmierungen wieder zugenommen, nachdem es in 2017 ruhiger gewesen sei, sagt Sascha Lienesch, Pressesprecher der Feuerwehr, auf Anfrage. Bis Mitte Juli zählte die Wehr in diesem Jahr 20 Alarmierungen in Flüchtlingsunterkünften in Sankt Augustin. Darunter seien 14 Fehlalarme gewesen – neun böswillige sowie fünf aufgrund technischer Defekte oder Handwerkerarbeiten, so Lienesch. Von den 14 Fehlalarmen seien zehn in der ZUE gewesen. Aber auch die Einrichtungen am Schützenweg in Niederpleis und „Am Bahnhof“ in Menden seien betroffen. Insgesamt verzeichnete die Wehr seit März bei ihren 201 Einsätzen 45 Fehlalarmierungen.

Feuerwehr nimmt jeden Alarm ernst

„Betonen möchten wir ausdrücklich, dass die Freiwillige Feuerwehr natürlich auch weiterhin jeden Alarm so ernst nehmen wird, als sei es ein Brandeinsatz“, sagt der Feuerwehrsprecher. Denn bei der nächsten Alarmierung könne dies tatsächlich der Fall sein. „Natürlich stellen die böswilligen Alarmierungen eine unnötige Belastung dar, aber die Freiwillige Feuerwehr wird trotzdem in ihrem Engagement nicht nachlassen“, sagt Lienesch.

Das betont auch die Stadt, die wie die Feuerwehr regelmäßig am „Runden Tisch ZUE“ teilnimmt. Dort habe die Bezirksregierung bereits über die geplante Videoüberwachung der Brandmeldeanlage informiert, sagt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. „Wir erhoffen uns davon eine Abschreckung.“

In der ZUE sind derzeit 284 Menschen untergebracht. Laut Bezirksregierung kommt der Großteil aus dem Irak, aus Syrien, der Türkei, Guinea und Nigeria. Durchschnittlich blieben sie für drei bis vier Monate. Die Unterkunft besteht seit 2015, der Überlassungsvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für die ehemalige Medienzentrale läuft noch bis Ende Oktober 2025.

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