Konrad-Adenauer-Stiftung Umzugspläne nach Berlin weiter gereift

SANKT AUGUSTIN · Die Pläne der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), sich von ihrem Gebäude in Sankt Augustin zu trennen und zumindest teilweise nach Berlin umzuziehen, sind weiter gereift. Ungeachtet des Protests, der sich vor allem bei CDU-Politikern in der Region formiert hatte, möchte die Stiftung die Immobilie an der Rathausallee verkaufen und in Berlin einen Neubau errichten, der voraussichtlich 2015 fertig sein soll.

Das bestätigte Matthias Barner, Sprecher der KAS in Berlin, auf GA-Anfrage. Spruchreif, betonte Barner, ist aber noch nichts, denn noch hat der Zuwendungsgeber, also der Bund, seine Zustimmung nicht gegeben. Die sei aber zwingend erforderlich sowohl für den Verkauf des alten als auch für den Bau des neuen Gebäudes. "Die Gespräche mit dem Bund sind bereits sehr weit fortgeschritten, aber eben noch nicht abgeschlossen", erklärte Barner, der jedoch "in absehbarer Zeit" mit einem Ergebnis rechnet.

Mit einem potenziellen Käufer für das Gebäude in Sankt Augustin ist die KAS laut Barner bereits im Gespräch - um wen sich handelt, wollte er nicht verraten. Von diesem Käufer plant die Stiftung das Gebäude für zunächst zehn Jahre zurückzumieten. Das Archiv, die zeithistorische Forschung der Stiftung, ihre KommunalAkademie, das Politische Bildungsforum NRW sowie "einige zentrale Einheiten" sollen, auch über diese zehn Jahre hinaus, in Sankt Augustin verbleiben.

Das geht aus einer Antwort von Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher auf eine entsprechende Anfrage der Fraktion Aufbruch im Rat zurück. Wie viele Mitarbeiter voraussichtlich nach Berlin "versetzt" werden und wie viele bleiben können, steht noch nicht fest.

Ein möglicher weiterer Mieter der Immobilie zeichnet sich jedoch bereits ab: Es gibt Anzeichen dafür, dass das Jobcenter, das bereits jetzt Teile des Stiftungsgebäudes nutzt, Interesse an weiteren Räumen hat. Bert Schwadorf, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters, bestätigte zumindest dieses Interesse, nicht jedoch konkrete Pläne: "Da wir wegen Platzmangels momentan zwei Standorte in Sankt Augustin haben, gibt es natürlich immer Überlegungen, diese wieder zusammenzulegen." Nach Abschluss des Umzugs sollen bis zu 2500 Quadratmeter des Gebäudes für andere Nutzungen zur Verfügung stehen. Fest steht für Bert Schwadorf, dass das Jobcenter auf Dauer an der Rathausallee bleiben wolle. Der bestehende Mietvertrag laufe auch bei einem Eigentümerwechsel weiter.

Was aus der anderen Bildungsstätte der KAS, dem Schloss Eichholz in Wesseling wird, steht noch nicht fest. Zuletzt hatte der Rat der Stadt Bornheim per Resolution an die Stiftung appelliert, den Standort Wesseling nicht aufzugeben. Schließlich sei die Bildungsstätte bundesweit bekannt.

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