Sankt Augustiner Südarkaden Umzug im Doppelpack

SANKT AUGUSTIN · Das Gerüst ist abgebaut, die Südarkaden präsentieren sich sauber und freundlich mit neuem Anstrich. Für mehr Betrieb auf dem zentralen Platz an den Arkaden sorgen zwei neue Mieter in der ehemaligen Videothek.

 Neue Mieter sind in den Südarkaden eingezogen - gleich rechts neben dem Durchgang.

Neue Mieter sind in den Südarkaden eingezogen - gleich rechts neben dem Durchgang.

Foto: Martina Welt

Dort hat sich zum einen Petra Jatzlau mit ihrer Postagentur eingemietet. Damit die Mietzahlungen günstiger und die Fläche optimal genutzt werden, hat sie einen Untermieter ins Ladenlokal einziehen lassen - das ist Beate Tetschke mit der Blumenarkade. Beide Läden waren viele Jahre im Huma-Einkaufscenter gleich gegenüber untergebracht.

Aus unterschiedlichen Gründen haben sie sich jedoch für die Südarkaden - nur einen Steinwurf entfernt - entschieden. Für die echt kölsche Frohnatur Petra Jatzlau waren die Öffnungszeiten, die es in der neuen Huma geben wird, ausschlaggebend. "Wir hätten in dem neuen Gebäude von 9 bis 22 Uhr geöffnet haben müssen. Das will das Center Management, um für die Kunden einheitliche Öffnungszeiten zu gewährleisten."

Für Jatzlau ist das allerdings keine Option. Sie betreibt neben der Postagentur, an der zum letzten Mal um 18 Uhr die Post abgeholt wird, einen kleinen Schreibwarenladen und bietet Geschenkartikel sowie Karten für jeden Anlass an. "Da lohnt es sich nicht, vier Stunden länger offen zu halten", zumal sie ihr Personal selbst zahlen müsse. Weiterer Umzugsgrund war die Parkplatzsituation, die seit der Umbauphase in der Huma auch immer schwieriger geworden ist.

Für ihre Untermieterin Beate Tetschke stand mit dem Umbaubeginn des Centers fest, dass sie umziehen würde. Sie suchte aktiv nach einer Alternative in der näheren Umgebung. Nicht nur, dass sich die Parkplatzsituation mit dem Umbau immer weiter verschlechtert habe, durch die Schließung des alten Haupteingangs sei ihr Geschäft von den Kundenströmen weit abgelegen gewesen.

"Das haben wir mehr als deutlich zu spüren bekommen", erzählt Tetschke. Von Januar bis September habe sie 30 000 Euro weniger umgesetzt als in den Jahren zuvor. "Da reicht es einfach nicht aus, wenn man mir eine Mietminderung von 500 Euro anbietet", so Tetschke. Da Petra Jatzlau zu ihren Kundinnen zählte, kamen die Damen ins Gespräch und scherzten zunächst, dass man sich zusammentun müsse. Eine Idee, die sie zum 1. Oktober in die Tat umgesetzt haben. "Ich bereue es keine Sekunde", resümiert Jatzlau schon nach vier Wochen.

Zwar gibt es sowohl bei ihrer Postagentur als auch im Blumenladen Umsatzeinbußen, aber das sehen die Geschäftsinhaberinnen noch relativ gelassen. "Die Leute müssen sich erst daran gewöhnen, dass wir jetzt an einer anderen Stelle zu finden sind", glauben sie. Für die Kunden der Postbank wird das Angebot demnächst weiter vervollständigt, denn in dem noch leer stehenden ehemaligen Copyshop will die Deutsche Post Immobilien GmbH Postfächer und Geldautomaten installieren, bestätigt der Pressesprecher der Immovation AG aus Kassel, Michael Sobeck. Der Mietvertrag sei bereits unterzeichnet. Die Immovation AG hat im vergangenen Jahr die Südarkaden erworben und jetzt die Fassade saniert.

Weitere bauliche Maßnahmen im äußeren Umfeld seien jedoch nicht geplant, so Sobeck. Auch zur Wegeanbindung an die Huma gebe es aktuell keine Gespräche.

Stellplatzflächen und Verteilung bleiben demnach bis auf Weiteres wie sie jetzt sind. Der Plan lautet, dass auf dem derzeitigen Parkplatz der Huma ein Park entstehen soll. Über diese Grünanlage soll dann fußläufig der zentrale Platz der Südarkaden erreichbar sein. "Wir sind natürlich immer für Gespräche offen, wenn sie im Ergebnis von Vorteil für die Südarkaden sind", so Sobeck. Bezüglich des noch leer stehenden Ladenlokals und des seit Jahren nicht vermieteten Restaurants gebe es zwar Interessenten, aber bisher keine unterzeichneten Mietverträge.

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